Das waren noch Zeiten, als man bei Stirnbändern vor allem an Winnetou, John McEnroe und Oliva Newton-John dachte. Wie heutzutage Stirnbänder ganz praktisch eingesetzt werden können, zeigt uns LIDL. In tschechischen LIDL Läden erkennt man daran nämlich Frauen, die gerade Ihre Tage haben und deshalb zwischendurch aufs Klo dürfen. Echt – aber nicht nur deshalb hat LIDL auch einen BIG BROTHER AWARD bekommen.
Monat: Oktober 2004
Aus Freude am Fahren
„Das Wichtigste transportiert er unter der Motorhaube: Fahrspaß.“ Die Rede ist vom BMW 5er Touring, wörtlich zitiert aus der aktuellen Werbekampagne. Das ist doch endlich mal ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Bei allen anderen Autos fährt das Wichtigste nämlich in der Fahrgastzelle mit.
Sonnez les matines
Beim Bayerischen Rundfunk kann man, wenn man wie Bruder Jacob mal wieder verschlafen hat, das 12-Uhr-Läuten zahlreicher bayerischen Kirchen abhören. Fehlt nur noch der Download als Klingelton fürs Handy.
Bild dir deine Religion
So viele tolle Produkte hatte der Springer-Verlag schon unters Volk gebracht: den Volks-PC, die Volks-Kamera, das Volks-Handy, sogar den Volks-Trainer und den Volksfonds. Doch dann starrten sich die Marketingexperten ratlos an: Volksempfänger, Volkstrauertag und Volkswagen gab es schon, nur Volks-Klobürste und Volks-Herzschrittmacher waren noch übrig. Und dann kam die Knaller-Idee: Wir machen die Volksbibel zum Supergünstigpreis von nur 9,95 Euro! Genial. Allerdings fehlt das Tüpfelchen auf dem i: perfekt wäre es gewesen, wenn die Bild-Redaktion den etwas trockenen Bibeltext noch mit ein paar Zwischenüberschriften aufgelockert hätte. Ungefähr so: „Wahnsinn: Schöpfung schon nach einer Woche fertiggestellt!“ oder „Verraten, gekreuzigt, auferstanden – Messias lässt sich nicht unterkriegen“. Naja, vielleicht in der nächsten Auflage.
Vom Kurs abgekommen
Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, durfte mit Papis Sonnenwagen mal Probefahren, kam aber mangels Navigationssystem vom Kurs ab und verbrannte im anschließenden Tiefflug ganze Ländereien. Ungefähr so ist es aus der griechischen Mythologie überliefert. Ähnlich Unerfreuliches erlebt Volkswagen mit dem Spitzenmodell Phaeton: das Auto ist ein Ladenhüter. „Wer will denn auch zehntausende von Euro für einen Wagen bezahlen, auf dem dick und breit das VW-Logo prangt“, fragt die Frankfurter Rundschau nicht ohne Spott. Um das Image endgültig zu ruinieren, zahlt Volkswagen jetzt den Händlern in den USA für jeden verkauften Phaeton 10000 USD Prämie. So locker sollte das Geld aber eigentlich nicht sitzen. Schließlich versucht der Konzern gleichzeitig, einen zweijährigen Verzicht der Belegschaft auf Lohn- und Gehaltssteigerungen aushandeln.
Leben nach dem Seitensprung
Ist für mich im Augenblick keine Frage, bin Single. Aber alle Betrogenen können sich ja mal dieses Angebot des Instituts für Psychologie der Universität Göttingen anschauen. Ich hab’s nicht ausprobiert, aber bitte um Kommentare derer die’s tun.