Entfernung der Microsoftware

„Einem Bericht der italienischen Nachrichtenplattform „Contro“ zufolge, soll Präsident Wladimir Putin Bill Gates quasi aus Russland hinausgeworfen haben. Putin hat ein Verbot gegen die Firma Microsoft erlassen. Mit sofortiger Wirkung hat damit die Entfernung der Microsoftware auf allen PC begonnen.“

Dies berichtete die Website watergate.tv am 20. Mai. Abgesehen vom recht hübschen Wortspiel „Microsoftware“ ist diese Meldung natürlich wertlos, weil unwahr. Leider gibt es in Deutschland ziemlich viele Attilas und Xaviers, die so etwas für bare Münze nehmen. Als Gegenmittel empfehlen wir die Website EUvsDisinfo, dort kann man sich relativ schnell einen Überblick verschaffen, welche Verschwörungstheorien zum Coronavirus gerade in einzelnen Ländern kursieren. Außerdem gibt es einen Disinformation-Quiz auf englisch, der ist aber einigermaßen schwer. Und eine Anleitung (auf deutsch), wie man Desinformationen aus dem Weg geht.

Corona – Bier – Virus – Grippe

Corona, nicht das Bier, ist zur Zeit in aller Munde.

Corona Virus, ist ein Erreger, der leichte Erkältungen bis hin zu tödlich verlaufenden Krankheiten verursachen kann. Oft fällt der Vergleich zur Grippe, auch eine gefährliche Virusinfektion. (-> Details auf den Seiten des Robert Koch Instituts)
Grippe ist in unseren Breitengraden etwas ganz Normales, mit dem Corona Virus wird hier gerade eher Panik verbreitet.

Eine kleine Recherche hat mich sehr schnell zu dieser tageschau.de Meldung geführt:

Schätzungen des RKI Besonders viele Grippetote 2017/2018
Stand: 30.09.2019 14:23 Uhr

… Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts war die vorletzte Grippewelle in Deutschland die stärkste seit 30 Jahren. Sie kostete 25.000 Menschen das Leben. …

tagesschau.de, 30.09.2019 14:23 Uhr

Naja ist ja auch schon wieder ne ganze Weile her, 2 Jahre. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie sich damals die Berichterstattung angefühlt hat. Fünfundzwanzigtausend nur in Deutschland und wir haben es überlebt!

Gewalt im Freibad

„Früher war was los, da war Action im Westbad. Da hat man sich schlagen können, aber heute darf man ja nicht mehr“

(ca bei 4:20 min. im fogenden Video)

Sagt Theo Hauenstein, laut BR seit den 1960er Jahren Dauergast im Freibad West in Nürnberg. So ähnlich habe ich es auch in Erinnerung – richtig sicher fühlte man sich dort nie.

Systemische Ursachen

Zum Abschluss der Relotius-Untersuchung melden sich zwei ehemalige Spiegel-Mitarbeiter in der taz zu Wort. In ihrem Artikel schreiben sie:

„…schon der Titel, „Der Fall Relotius“, ist falsch. Zutreffender wäre „Der Fall Spiegel“ gewesen. Der neue Report widerlegt nämlich die bis dahin verbreitete Version, das Magazin sei Opfer des raffinierten Tricksers Relotius geworden. Der Bericht ist vielmehr ein erschütterndes Dokument über das Verständnis von Journalismus in einem der führenden deutschen Medienhäuser, aber auch in den Ausbildungsstätten der Branche.“

Am Ende des Artikels heißt es:

Und es ist auch viel mehr als ein Spiegel-Problem. Während die Reportage im deutschen Journalismus eine enorme Aufwertung erfuhr, wurde die Aufklärung vernachlässigt: Das Erforschen und Beschreiben von Ist-Zuständen, das Aufdecken von Problemen, die nicht gleich Skandale sind, das Aufspüren gesellschaftlicher Fehl­entwicklungen, von Unzulänglichkeiten in Institutionen und ­Ministerien – nicht nur beim Spiegel, sondern überall in der Branche wurde es kleingeschrumpft.