Atemberaubendes Kopf-an-Kopf-Rennen

Puh, das war wieder eine spannende Bundesliga-Saison: bis zum 9. Spieltag lieferten sich Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig ein atemberaubendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst gegen Ende der Hinrunde konnte der FC Bayern seinen Vorsprung auf mehr als 10 Punkte ausbauen und sich so die sechste Meisterschaft in Folge sichern. Viele Fans sind übrigens inzwischen der Meinung, dass Bayern München mindestens noch sechs weitere Meisterschaften ohne Unterbrechung gewinnen sollte. Wenn dann irgendwann  in der Kicker-Stecktabelle das FCB-Logo auf Platz 1 vorgedruckt wird, fällt den Funktionären vielleicht etwas ein, das wieder ein bisschen Schwung in die ganze Veranstaltung bringt.

Sozialnetzwerkdurchsetzungs-verbesserungsgesetz

Geht ja schon gut los, das neue Jahr: nachdem der Twitter-Account von Beatrix („von“) Storch wegen Volksverhetzung gesperrt wurde, geschah laut DLF folgendes:

Die „Titanic“ griff den Tweet satirisch auf und gab vor, von Storch dürfe nun über den Account des Magazins twittern. Die gefakten Tweets markierte „Titanic“ jeweils mit „(bvs)“ und versah die Posts absichtlicht mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Die Tweets wiederholten die umstrittene Äußerung von Storchs Original-Tweet und erfanden noch einen zweiten angeblich von ihr verfassten Tweet. Beide wurden von Twitter beanstandet, der Account daraufhin gesperrt.

Nicht schlecht. Stellt sich nun die Frage, ob man Algorithmen (oder Twitter-Kontrolleuren) beibringen muss, was das Wort „Satire“ bedeutet. Außerdem könnte die Sperrung auch mit dem Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken zusammenhängen, das am 1. Januar in Kraft getreten ist, im Volksmund oftmals auch als „Sozialnetzwerkdurchsetzungsverbesserungsgesetz“ bezeichnet . Wie auch immer, die Titanic-Leute können sich ja in jedem Fall noch damit herausreden, dass sie mit der Maus abgerutscht sind.

Prozentrechnung

Bevor wir es vergessen: Rechenexperte Alexander Dobrindt hat kürzlich festgestellt, dass die SPD „mit 20 Prozent nicht 100 Prozent ihrer Forderungen umsetzen kann“. Interessant daran ist, dass die „Christlich-Soziale Union in Bayern e.V“ mit ihren 6,2 Prozent es für völlig selbstverständlich hält, dass ihre Forderungen beispielsweise nach eine „Obergrenze“ zu 100 Prozent umgesetzt werden. „Christlich-Soziale Union in Bayern e.V“ scheint übrigens die korrekte Bezeichnung zu sein, wenn man dem Bundeswahlleiter vertrauen kann.

Magie der Geldschöpfung

Wer bestimmt eigentlich, wieviel Geld im Umlauf ist? Gestern abend dazu auf 3Sat die Sendung Die große Geldflut, in der aber auch nicht alle Fragen beantwortet wurden. Immerhin kann man auf Wikipedia nachlesen, dass die Magie der Geldschöpfung die „Gesellen Raufebold, Habebald und Haltefest“ anlockt und worin die Unterschiede zwischen Giralgeldschöpfung und dem Vollgeldsystem liegen. Eigentlich wäre es schon wichtig, darüber etwas mehr zu wissen, allerdings stellt sich die Frage, ob solche Formulierungen dabei hilfreich sind:

Der Geldmengensteuerungsfunktion durch die Zentralbank sind allerdings, durch die Art der Fiskalpolitik der jeweiligen Regierung und durch die jeweilige Höhe der Kreditnachfrage (insbesondere bei rückläufiger Nettokreditaufnahme aufgrund erhöhter Konsolidierungsbemühungen) der Privaten, Grenzen gesetzt.

Naja, wenn man es zum dritten Mal durchliest, versteht man es vielleicht doch.

Die Rente ist sicher

Die Deutschen Renterversicherung zahlt gegenwärtig rund 20 Mrd. EUR pro Monat an die Rentenempfänger aus. Ergibt im Jahr ungefähr 240 Mrd. EUR und entspricht bei 40 Mio. Erwerbstätigen in Deutschland einen Betrag von 6000 EUR, den jeder Erwerbstätige jährlich in Form von Rentenbeiträgen oder Steuern in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen muss. Ganz schön viel. Vor allem wenn man bedenkt, dass die geburtenstarken Jahrgänge (1955 bis 1969) zum größten Teil noch berufstätig sind.