Rückkehr des Denkvermögens

Erde-frei

Wie schön, dass wir das noch erleben dürfen: „Das eigentliche Problem mit dem Weltklima ist der Verlust des Denkvermögens“, schreibt Wolf Lotter in der März-Ausgabe von Brandeins. Denn wenn wir die Prognosen ernst nehmen, so heißt es in dem Artikel weiter, müssen wir uns langsam aber sicher Fragen wie diese stellen:

Welche Maßnahmen sind in küstennahen Regionen zu ergreifen? Welche Technologien und Verfahren brauchen wir, um die Landwirtschaft den sich verändernden Verhältnissen anzupassen? Welche Nachteile, aber auch welche Vorteile ergeben sich im globalen Maßstab durch die Erwärmung? Wie können die Nachteile durch die Vorteile ausgeglichen werden? Die Antworten darauf brauchen vor allem eines: Sachverstand, Ruhe und Pragmatismus, vor allen Dingen aber auch eine Haltung, die nicht sagt: Wir werden alle zugrunde gehen. Sondern: Wir werden das bewältigen. Wir kriegen das hin.

Wahrheitsverkünder

gore

Ein Mann, der vor ein paar Jahren versucht hat, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, hält Vorträge darüber, dass Kohlendioxid zur Erderwärmung beiträgt. Nun ja, das mag mancher für „aufrüttelnd, entlarvend, alarmierend“ halten – so hieß es jedenfalls in der Vorankündigung. Ich fand den Kinofilm „Eine unbequeme Wahrheit“ eher ermüdend. Vor lauter Aufrütteln, Entlarven und Alarmieren hat Al Gore am Schluss leider auch nur wenige Minuten Zeit, um sich mit der Frage zu beschäftigen: „Was können wir dagegen tun?“ – Verwenden Sie Energiesparlampen, heißt es dann mal wieder. Für die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences genügte das immerhin, um den Film zum besten Dokumentarfilm des vergangenen Jahres zu wählen. Und die Pointe: In seinem Haus in Nashville verbraucht Al Gore Medienberichten zufolge fast 200.000 kWh elektrische Energie im Jahr. Zum Vergleich: in der EU liegt der durchschnittliche Strombedarf eines Haushalts bei etwa 4000 kWh. Bitte verschonen Sie uns zukünftig mit Energiesparlampen-Apellen, Herr Gore.

Das Ende der Menschheit

skelett

Wahrscheinlich treffen die Auswirkungen der globalen Erwärmung in Zukunft nur noch kleine Teile der Bevölkerung, denn bald brauchen Frauen keine Pille mehr, den Wirkstoff gibt’s dann kostenlos über’s Trinkwasser.

Arzneischrank einer Singlefrau:
0,3 Nanogramm des Wirkstoffes der Antibabypille (Valette) pro Liter Wasser reichen aus, um die Befruchtungsrate von Fischen zu senken.
(Fragen Sie ihren Arzt oder Ökologen, ZEIT Wissen 02/2007)

Positiv an der möglichen Katastrophe ist, dass wir einerseits schmerzfrei:

Arzneischrank einer Familie
836 Tonnen Acetylsalicylsäure, bekannt als Aspirin, werden jährlich in Deutschland verkauft.
19 Prozent des über den Urin ins Wasser gelangten Aspirin-Wirkstoffes fangen Kläranlagen nicht ab.
(Fragen Sie ihren Arzt oder Ökologen, ZEIT Wissen 02/2007)

und anderseits relaxt:

22 Prozent der untersuchten Grundwasserproben enthielten Rückstände blutdrucksenkender Betablocker.
(Fragen Sie ihren Arzt oder Ökologen, ZEIT Wissen 02/2007)

dem Ganzen entgegensehen können.

Diktatur der Minderheit

usafreineu

In den USA leben derzeit ziemlich genau 300 Millionen Menschen leben. Das ist zunächst mal relativ praktisch, weil man sich die Zahl so leicht merken kann. Ich will aber auf etwas anderes hinaus: nehmen wir einmal an, es gäbe ein Weltparlament mit 665 Abgeordneten, also etwas mehr als im Bundestag. Dann würden bei 6,7 Mrd. Menschen, die auf der Erde leben, auf jeden Wahlkreis 10 Mio. Menschen entfallen. Kurz gesagt – die USA hätten in einem solchen Weltparlament gerade mal 30 Sitze und damit deutlich weniger als beispielsweise die Grünen im Bundestag. Die Amis wären weit entfernt von Veto-Rechten aller Art, wenn es auf der Welt demokratisch zuginge.

Falten oder Knüllen

Weihnachten ist vorbei. Stollen, Plätzchen und nicht zuletzt die Weihnachtsgans sind verdaut.
200911082314.jpg Wahrscheinlich keinem ist das bisschen sind die Meter High-Tech aufgefallen, die dafür herhalten mussten, dass auch hinten wieder alles OK ist. Ja, Toilettenpapier ist High-Tech.
Die Griechen benutzten statt Toilettenpapier Steine und Tonscherben, die Römer banden einen Schwamm an einen Stock und tränkten diesen in einem Eimer mit Salzwasser [wikipedia]. Da sind wir heute deutlich weiter, finde ich.
Hinsetzen oder Stellen, Falten oder Knüllen. Die Deutschen sind ja eher Falter und damit in England, Frankreich und Amerika schnell aufgeschmissen, denn dort ist der Standard Knüllen, deshalb wird dort Klopapier mit speziellen Eigenschaften entwickelt. Scheiße – da hilft nur die mitgebrachte Rolle, meint Fr. Schramm.
Ich wünsche auch für das nächste Jahr frohes Putzen – Knüllen oder Falten – egal, das Ergebnis zählt!