Vergelt’s Gott

Es ist zum Heulen: Die Pension für Bischof Mixa in Höhe von 5400 EUR wird nach Angaben von Telepolis zu etwa zwei Dritteln von protestantischen und konfessionslosen Steuerzahlern finanziert. Der Spiegel berichtet, dass die katholische und die evangelische Kirche etwa 460 Millionen Euro an Zuschüssen aus Steuergeldern erhalten. In Bayern flossen demnach allein im vergangenen Jahr 65 Millionen Euro vom Freistaat an die katholische Kirche – völlig unabhängig von der Kirchensteuer. Wann hört dieser Wahnsinn endlich auf?

Fernsehen im Stadion

Nix wars mit den Triple – jedenfalls für den FC Bayern. Ein bisschen schäbig und fast schon unglaublich war es außerdem, dass beim Public Viewing in der Allianz Arena keine zusätzlichen Leinwände aufgestellt wurden: die Fans mussten das Spiel auf den beiden Stadionmonitoren verfolgen – jeder etwa hundert Quadratmeter groß und aus der Entfernung vergleichbar mit einem I-Phone-Display, berichten Augenzeugen. Im Bild oben ist ein Monitor als kleines weißes Rechteck zwischen den Köpfen der beiden Fans zu erkennen. 60 Millionen Euro hat der FC Bayern in dieser Saison in der Champions League eingenommen – um eine Großleinwand zu mieten, hat das Geld offensichtlich nicht gereicht.

„Ein zerstrittener Haufen“


Tja, nicht mehr viel übrig von dem, was Angela Merkel früher als Wunschkoalition bezeichnet hat. Bei den Streitereien der Koalitionspartner untereinander nimmt die CSU mal wieder eine Sonderstellung ein: Sie nutzt zusätzlich die Möglichkeit des Streits innerhalb der eigenen Partei, also Berlin-CSU gegen München-CSU. Der Sozialexperte der CSU-Landesgruppe Max Straubinger stellt fest: „Die CSU wirkt wie ein zerstrittener Haufen“ und wird sogar noch konkreter: „Das Problem hat einen Namen, und der lautet Söder.“

Randgruppen

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Behinderte, Ossis, Adlige, Homosexuelle, Adoptivkinder, Frauen, Juristen – es gibt nur noch wenige gesellschaftliche Randgruppen, die nicht in der neuen Bundesregierung vertreten sind. Apropos Randgruppen – die bayerische CSU hat ihr enttäuschendes Bundestagswahlergebnis recht gut verkauft: mit nur 2,8 Mio. Zweitstimmen erhält sie drei Ministerposten, bei der FDP führten 6,3 Mio. Zweitstimmen zu fünf Ministerämtern. Deutlich schlechter ist das Verhältnis bei der CDU: trotz 11,8 Mio. Zweitstimmen bei der Bundestagswahl kam die Merkel-Partei auf lediglich sieben Ministerämter.

Das Hauptproblem

Donnerstag vergangener Woche trat der neue CSU-Superman, der Bayern-Barack, „the Sexiest Man in Politics„, Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor Guttenberg bei einer Wahlkampfveranstaltung in München auf. Wer jedoch gehofft hat, dort etwas über die wirtschaftspolitischen Konzepte der CSU zu erfahren, wurde enttäuscht. Stattdessen sagte Guttenberg beispielsweise zu den Folgen der Finanzkrise für den Arbeitsmarkt: „Wenn wir eine Pflicht haben, dann die, zu überlegen, wie wir dem begegnen können.“ Da fühlte sich mancher Zuhörer unwillkürlich an die berühmte Bundestagsrede von Loriot erinnert, in der es unter anderem hieß: „Und wo haben wir denn letzten Endes, ohne die Lage unnötig zuzuspitzen – und da liegt doch genau das Hauptproblem.“