„Fast die nächste Chance“

Eine zehn- bis 15-minütige Zusammenfassung eines Fussballspiels enthält genauso viele Höhepunkte, aber beträchtlich weniger Leerlauf als eine 90-minütige Live-Übertragung. Das wurde in der Gruppenphase der „UEFA EM 2016™“ wieder besonders deutlich. Ungefähr 1,9 Tore fielen pro Spiel, in der Gruppe C waren es nur sieben Tore in sechs Spielen. Dementsprechend langweilig verlaufen die Spiele. Noch schlimmer wird es durch Kommentatoren, die versuchen, das Publikum dennoch bei Laune zu halten, beispielweise durch den Ausruf: „Fast die nächste Chance!“ – Es soll uns schon als Höhepunkt verkauft werden, was noch nicht mal eine Chance war.

In der nun beginnenden Finalrunde erscheint die Verteilung der Favoriten etwas ungleichmäßig: Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und England befinden sich alle im selben Zweig, das heißt nur eine dieser Mannschaften kann das Finale erreichen. Dabei betreibt die UEFA einen beträchtlichen Aufwand bei der Zulosung der Gruppengegner. Angeblich werden bestimmte Kugeln sogar vorher in den Kühlschrank gelegt, um Verwechslungen zu vermeiden – jedenfalls, wenn man dem Schweizer Whistleblower Josef Blatter glaubt.

Ewige Zweite

Poldi

Von wegen „Football is a simple game: 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans win“… seit 1974 haben die Deutschen immerhin schon drei WM-Finale und zwei EM-Endspiele verloren: 1982 gegen Italien, 1986 gegen Argentinien, 1992 gegen Dänemark, 2002 gegen Brasilien und jetzt 2008 gegen Spanien. Angesichts dieser Bilanz stimmen wir schon mal ein, mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein werden wir 2010 wohl auch wieder nur Vize sein.

EM-Halbfinale

StarhembergHeute abend also Deutschland gegen Türkei, die Neuauflage des dramatischen Europameisterschafts-Endspiel von 1683, als Trainerlegende Großwesir Kara Mustafa Pascha die UEFA-Richtlinien ignorierte und statt elf über 100000 Spieler auf den Platz schickte. Vor allem dank herausragender Defensivleistung konnte die Mannschaft von Teamchef Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg dennoch als Sieger vom Platz gehen – dies gilt allerdings nur für die wenigen Spieler, die am Ende der Partie noch gehen konnten. Die Türken mussten sich wie bereits im Finale von 1529 mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

EM Prognose

Auch wenn „Die wo gwinne welle“ bisher eher so gewirkt haben wie „Die wo versuchen, gwinne zu welle“: meine Prognose fürs EM-Halbfinale ist Deutschland gegen Türkei. Und dann gehts im Finale gegen Niederlande. Allerdings werden die Holländer diesmal voraussichtlich nicht wie 1974 im Endspiel gegen Deutschland an der eigenen Überheblichkeit scheitern.

Austria 2008 ohne Österreich

Fußball EM 2008 in Österreich ohne Österreich, eine Online Petition soll’s richten:

Austria 2008 ohne Austria

Ich unterstütze mit meiner Unterschrift die Forderung der Initiative „Österreich zeigt Rückgrat“, nach der der österreichische Fußballbund freiwillig auf die Entsendung seiner Nationalmannschaft zur EURO 2008 verzichten soll. Ich tue das aus freien Stücken und weil ich der Überzeugung bin, für meinen geliebten Fußballsport das Beste zu tun. aus der Unterstützungserklärung

Gibt’s da noch was zu überlegen?