Mehrwertsteuererhöhung


Zur Erhöhung der Mehrwertsteuer bietet das Statistische Bundesamt einen netten Service an, den Preismonitor. Er soll einen Überblick über die Preisentwicklung bis zur Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007 geben. Als Referenzmonat für den Preisvergleich wurde der Juni 2006 ausgewählt.

Wer sich also schon Gedanken gemacht hat, wie die das wohl schaffen an Sylvester oder Neujahr alle Preisschilder auszutauschen oder ob man sich lieber jetzt noch was kauft anstatt in 2007, der kann sich nun ein Bild machen. Wahrscheinlich wird das ein oder andere Produkt oder Dienstleistung schon wesentlich schneller teuerer als man denkt.
Für TAX FREE Einkäufer wird’s also u.U. billiger wenn man erst in 2007 seine Einkäufe in Deutschland erledigt. 😉

Pofallas Gerechtigkeiten

Ronald Pofalla zeigt jetzt endlich mal den Sozis, was gerecht ist. Im Interview mit der FAS sagte er:

„Die SPD reduziert den Gerechtigkeitsbegriff auf soziale Fragen. Das ist v?llig verengt. Wir hingegen fassen Gerechtigkeit viel weiter: Leistungsgerechtigkeit, Familiengerechtigkeit und Generationengerechtigkeit. Es gibt neben dem sozialen Ausgleich viel mehr Felder, auf denen Politik ein neues Ma? an Gerechtigkeit schaffen muss.“

Wie wahr, Herr Pofalla. Leider haben Sie ein paar wichtige Felder nicht erw?hnt, aber wir helfen ja gerne. Ganz vorne auf der Dringlichkeitsliste steht zum Beispiel die Sitzplatzgerechtigkeit in Bussen und Bahnen. Oder die Bediengerechtigkeit, die mit F??en getreten wird, wenn andere G?ste sp?ter bestellen und trotzdem fr?her ihr Essen bekommen. H?chste Eisenbahn auch bei der Sonderangebotsgerechtigkeit, die durch Spr?che wie „nur solange Vorrat reicht“ systematisch ausgeh?hlt wird. Und last not least: die Vergn?gungsgerechtigkeit, die regelm??ig ignoriert wird, wenn alle ausser uns zu den geilen Feten eingeladen werden. Das alles sind wichtige Felder, um die sich die CDU unbedingt k?mmern muss. Weil die halt nicht so einen verengten Gerechtigkeitsbegriff hat. Wenn dann f?r soziale Fragen nicht mehr so viel Zeit bleibt ? tja, da kann man wohl nichts machen.

Geld allein

In den üblichen Diskussionen über die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird eines nie richtig thematisiert: dass die Bevölkerung hierzulande so reich ist wie nie zuvor in der Geschichte. Und dass die Deutschen in den letzten Jahren keineswegs ärmer, sondern noch reicher geworden sind. Ein paar Beispiele: Das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland lag 2004 erstmals über 4 Billionen Euro. 155 Milliarden Euro sparten die Deutschen allein letztes Jahr. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeitnehmer stieg 2004 um 2,4% auf fast 40 000 EUR. Aber wie das Sprichwort schon sagt: Geld allein macht eben nicht glücklich.

Tag der Abrechnung

Auch wenn es schwer fällt: jetzt müssen wir doch mal eine Lanze für Frau Merkel und ihr Wahlprogramm brechen. Manche haben es vielleicht falsch verstanden: die Mehrwertsteuer (eigentlich: Umsatzsteuer) soll nicht um 18%, sondern auf 18% erhöht werden. Das heißt: Umsatzsteuerpflichtige Waren und Dienstleistungen, die bisher 100 EUR gekostet haben, kosten nach der Steuererhöhung 101,70 EUR. Und daran soll die Binnennachfrage zugrunde gehen und die Mittelschicht verarmen? Ehrlich?

Rapser’s Delight

Gestern war ich auf einem Vortrag, bei dem wieder mal der Ersatz der fossilen Treibstoffe durch Pflanzenöl glorifiziert wurde. Dazu habe ich Folgendes herausgefunden: Deutschland verbraucht jedes Jahr deutlich mehr als 100 Mio. Tonnen Mineralöle. Mit Raps können jährlich etwa 140 Tonnen Öl pro Quadratkilometer erzeugt werden. Die gesamte Ackerfläche, die in Deutschland verfügbar ist, beträgt 120000 Quadratkilometer. Kurz gesagt: eine (natürlich fiktive) deutschlandweite permanente Rapsmonokultur könnte 17 Mio. Tonnen Pflanzenöl erzeugen ? und würde dann weniger als 15% des gegenwärtigen nationalen Ölbedarfs decken. Fossilen Brennstoffen kritisch gegenüberzustehen ist kein Grund, diese Fakten zu ignorieren.

Menschliches Elend

Was haben Bob Geldof und Roberto Blanco gemeinsam? Beide haben irgendwie mit Afrika zu tun. Und bei beiden ist es schon sehr lange her, dass sie mit ihrer Musik erfolgreich waren. Einziger Unterschied: Während Roberto Blanco sich im Wesentlichen als „Top-Entertainer im deutschsprachigen Raum“ beschäftigt, rettet Herr Geldof vernachlässigte Kontinente. Bereits im Vorfeld von Live 8 fragten sich viele, ob Geldof eher ein Vorbild oder einfach ein schlecht frisierter irischer Sänger ist, der sich am Leid anderer bereichert. Das Pro und Contra wurde am Wochenende in der FASZ erörtert.