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OBIHeute am Sonntag bin ich um ca. 10 Uhr hier in Shanghai aufgewacht, bin dann so langsam ins Bad und hab‘ ne Kleinigkeit gefrühstückt, um mich dann auf den Weg zum Carrefour zu machen, um einige Einkäufe für die Woche zu erledigen. Unter der Woche find‘ ich das zu stressig, da muß ich ja arbeiten. Und was soll ich sagen, das ist in China völlig selbstverständlich, am Wochende ist eigentlich viel mehr los als unter der Woche.
Sowas würde ich in Deutschland auch gerne haben und ich kann nicht verstehen warum das nicht gehen soll!

Global denken, lokal sprechen

Wofür brauchen wir eigentlich diese ganzen Anglizismen? Die deutsche Sprache stellt uns doch so elegante Worte wie „Listenstürmer“, „Staun-BH“, „Sprudelwanne“, „Haarpflegesprühnebel“ oder „fallweises Telefonieren“ zur Verfügung. Deutsche! Wisst ihr nicht, was „abgefuckt“, „Insidergeschäft“ oder „Callboy“ in eurer Muttersprache heißt? Na dann schaut einfach hier nach.

Lauf davon und versteck dich

Deutschland wird also beim Eurovision Song Contest dieses Jahr mit einem Liedchen antreten, das für meinen Geschmack ziemlich stark an den Four-Non-Blondes-Heuler „What´s going on?“ erinnert. Immerhin: Mit „Run and Hide“ beinhaltet der Titel des Stücks auch gleich den entsprechenden Warnhinweis, was zu tun ist, wenn Gracia anfängt zu singen. Was bleibt sonst noch über die nationale Vorausscheidung zu sagen? Der unerträgliche Beckmann taugt nicht einmal als Dieter-Thomas-Heck-Imitator. Und Milka, bitte! Opfer einen Teil deines Honorars und nimm endlich an einem Lehrgang zur Interview-Technik teil.

Dunkle Bedrohung

Auch wenn man es nicht erwartet – auf den Websites der C-Parteien ein bisschen herumzusurfen, kann sich lohnen. Kleine Kostprobe:

Stern: Wie klingt folgender Satz in Ihren Ohren: „Es ist der Irak, der uns alle mit seinen Massenvernichtungswaffen bedroht“?
Angela Merkel: Das war die Einschätzung der Weltgemeinschaft. Bedrohungen muss man begegnen, deshalb gab es 17 UN-Resolutionen.
Stern: Der Satz stammt von Ihnen, aus dem Februar 2003. Und heute weiß man, dass es diese Bedrohung nicht gab. Sie haben in der Irak-Politik die deutsche Bevölkerung getäuscht.

Das ganze Interview

Minderheiten

Mit solchen kleinen Humorjuwelen erfreut der sächsische Sänger und Betroffenheitslyriker Olaf Schubert sein Publikum:

„Minderheiten sind ja nicht deswegen in der Minderheit, weil sie so wenige sind, sondern sie sind einfach zu verschieden. Wenn die Minderheiten sich zusammentun würden, wären sie in der Mehrzahl! Sicher: dann wäre zwar die Mehrheit in der Minderzahl – aber dann müssten die sich eben auch zusammentun.“

Denjenigen, die Zeit haben, ein bisschen darüber nachzudenken, kann ich schon mal versprechen: es lohnt sich. Denn im Kern einer guten Pointe steckt ja oft eine tragische Wahrheit. Wir hatten im Februar wieder das Vergnügen, Olaf Schubert in Nürnberg auf der Bühne zu sehen – ein unvergessliches Erlebnis.