April, April

Traditionell veröffentlichen Zeitungen am 1. April mehr oder weniger lustige Nachrichten, um ihre Leser damit in den April zu schicken. Weil ich zu faul zum suchen war, gab ich bei Google den Begriff „Aprilscherz“ ein – und fand keinen einzigen, weil in den entsprechenden Meldungen das Wort „Aprilscherz“ natürlich nicht vorkommt. Allerdings stieß ich auf ein paar interessante Nachrichten, bei denen extra dazu gesagt werden muss, dass es sich nicht um einen Aprilscherz handelt. Dazu gehört zum Beispiel die Email der BBC, in der Bob Marley um ein Interview gebeten wurde, die Wahl der Stadt Wetter zur Wetterstadt des Monats und die Beobachtung, dass Künstler immer ärmer werden.

Who the fuck is Sally?

Vor 24 Jahren, im April 1981 startete die NASA zum ersten Mal einen Spaceshuttle. Es kommt einem wie eine Ewigkeit vor, oder? Dies nur zur Veranschaulichung, dass der Text „Twenty four years just waiting for a chance“ im Smokie-Hit Living Next Door to Alice ganz schön skurril ist. Wir alle wissen, wie schwer es ist, über Gefühle zu reden – aber wenn jemand sich 24 Jahre lang nichts anmerken lässt, das ist schon ein Fall für die Pathologie. Und in der letzten Strophe stellt sich dann heraus, dass einer gewissen Sally auch nichts besseres eingefallen ist, als 24 Jahre auf ihre Chance zu warten. Vermutlich spielt das Lied in einem Irrenhaus.

„Viele haben ihn geliebt, manche sogar vergöttert“

Selten hat ein Ereignis die Menschen so bewegt wie der Tod des großen Schauspielers Harald Juhnke. Kommentatoren in aller Welt würdigten aus diesem Anlass noch einmal die Verdienste des Künstlers, der 1929 im Wedding geboren wurde. Auszüge:

Jetzt, ohne ihn, wird vieles unsicherer. Erst langsam beginnen wir zu begreifen, wer uns jetzt abhanden gekommen ist. Die Welt hat einen großen Gerechten verloren. – Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein Mensch ist von uns gegangen, der es in den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten wie kein anderer geschafft hat, die Welt zu vereinen, die Menschen zusammen zu bringen. Viele haben ihn geliebt, manche sogar vergöttert. – Vecernji List, Zagreb

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass seine Rolle beim Zusammenbruch des Kommunismus entscheidend war. – Independent on Sunday, London

Eine ganze Welt hat Abschied genommen von diesem Mann, hat Anteil genommen, hat ihn begleitet in seinem Tod. In Rom, in Krakau, in Mexiko, in Afrika und Kalkutta weinten Millionen Menschen. – Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Preußens Gloria

Zur Abwechslung mal ein kleines Osterquiz. Zu welchem Lied gehört dieser Text? Bitte erst mal nachdenken und dann Google einschalten.

Ich frug ein Kind mit jelbe Schuh:
Wie alt bist du denn, Kleene?
Da sagt sie schnippisch:
„Du? Nanu, ick werd‘ schon nächstens zehne!“
Doch fährt nach Britz sie mit Maman
da sagt die kleine Hexe
zum Schaffner von der Straßenbahn:
„Ick werd‘ erscht nächstens sechse!“

Zu Ostern gehts mal wieder nach Berlin. Ick freu mir schon.

Hauptsache: Ausland

„Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien“. MIt dieser prägnanten Aussage hängte bekanntlich Andreas Möller die Messlatte ziemlich hoch in der Kategorie der Fussballweisheiten. In die gleiche Kerbe schlug vor kurzem Schalkes Starstürmer Ailton, als er im Interview verkündete, er wolle unbedingt mal im Ausland spielen. Wir schließen uns hier dem Vorschlag Achim Bogdahns an: „Vielleicht sollte dem mittelschlauen Brasilianer mal jemand sagen, dass er bereits im Ausland ist.“