Universelles Heilmittel

Ich komme gerade von einem Vipassana-Meditationskurs in Triebel zur?ck. Das Programm ist schnell erkl?rt: Zehn Tage nichts als meditieren, schweigen, essen und schlafen. Die Ruhe und vor allem die Meditationstechnik zwingen dazu, sehr viel ?ber sich selbst zu erfahren, viel Erschreckendes nat?rlich, aber auch unerwartet Sch?nes. Im Ergebnis bin ich dann zu der ?berzeugung gekommen, jeder Mensch tr?gt das eigene Himmelreich in seinem Innersten. Dass der Weg dorthin m?hsam ist, sollte allerdings auch nicht unterschlagen werden. Nur die wenigsten werden mit Siddhartha Gautama mithalten k?nnen, der – wenn wir der ?berlieferung glauben wollen – vor 2500 Jahren in einziger einzigen Vollmondnacht mit Vipassana das Nirvana erreichte. W?re ja wohl auch ein bisschen viel verlangt.

Belästigung

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Seine Witze sind fade. Er ist unerträglich selbstverliebt. Er hat nicht mehr Ahnung von Fussball als viele andere. Und außerdem sieht er doof aus. Warum also darf Hellmuth Karasek als Gast bei „Waldis WM-Studio“ die Nation belästigen? Das ist keine rethorische Frage. Ich verstehe es wirklich nicht. Weiß jemand die Antwort?

Deja vu

Rudi Carell„Alle vier Wochen so ein Ding zu machen – das ist mir einfach zuviel. Ende ’75 h?re ich auf“, so Rudi Carrell ?ber seine Show Am laufenden Band. Das fand die H?rzu „Unglaublich“, nachzulesen in der Ausgabe 12/1975 auf Seite 12. Manche haben das Heft nicht archiviert und sind daher sicher froh, dass Axel Schneider aus Remscheid sich die M?he gemacht hat, Leserbriefe und Zitate aus ?ber 40 Jahren deutscher Fernsehgeschichte zu sammeln und auf seiner Website Zuschauerpost zu publizieren. Ein umfassender R?ckblick in die goldenen Momente und die finsteren Abgr?nde der guten alten Zeit. Apropos „Am laufenden Band“: F?r ein m?gliches Comeback k?nnen potentielle Kandidaten schon mal bei der ARD ?ben.

Attraktives Umfeld

310Manche tun die unmöglichsten Dinge, um in die Bild-Zeitung zu kommen. Das Bayerische Fernsehen hat es da leichter. In der Bildausgabe vom 26. Januar erschien beispielsweise eine ganzseitige Anzeige für die BR-Sendung „Quer – Entspannung mit Biss„. Das hat natürlich seinen Preis – laut Liste schlappe 16500 EUR für die München-Ausgabe. Dafür erhält der bayerische Rundfunk aber auch ein attraktives Umfeld für sein Inserat – aktuelle und fundierte Berichterstattung zu den Themen „Patricia Blanco bald obdachlos?“ und „Wie schwul ist der deutsche Fussball?“. Und ganz nebenbei sichert der BR mit den ihm anvertrauten GEZ-Geldern auch noch das Einkommen solcher Knalltüten wie Kai Dieckmann oder Franz-Josef Wagner. Sauber, sag i.

Monotone Komödie

297Zwar gibt es im deutschen Fernsehen keinen Mangel an Komikern, doch die meisten von ihnen verbreiten im Wesentlichen Langeweile und Monotonie. Mit seinem Artikel zum Thema in der heutigen FAS-Ausgabe spricht Stefan Niggemeier vielen von uns aus der Seele. Seine Diagnose: die Verwandlungskünstler vom Schlage eines Diether Krebs sind so gut wie ausgestorben. In diesem Zusammenhang etwas überraschend: auch Hellmuth Karasek wird im zweiten Teil des Artikels gewürdigt – mit einer verdienten Platzierung im „Lexikon der Witzfiguren“.