Die sechste Partei

stoiberbecksteinZugegeben – es ist ein bisschen hanebüchen, aber solange Stoiber und Beckstein auf ihrer Eigenständigkeit herumreiten, kann man es ruhig so sehen: die Partei, die mit Abstand die meisten Stimmen bei der Bundestagswahl erhielt, heißt SPD. Für die Sozialdemokraten stimmten 34,3 Prozent der Wahlberechtigten. Guter Zweiter wurde die CDU (27,8%). Abgeschlagen auf dem sechsten Platz landete die bayerische Regionalpartei CSU mit 7,4 % – hinter der FDP, der Linkspartei und den Grünen (siehe ARD-Wahlarchiv).

Sozial ist…

ArbeitDie C-Parteien haben das Rezept entdeckt: Sozial ist, was Arbeit schafft. Ein Wasserrohrbruch ist demnach sozial. Haustiere sind sozial, vor allem, wenn sie nicht stubenrein sind. Ausgesprochen sozial ist es, wenn sich fünf oder zehn Leute mit etwas beschäftigen, was einer alleine erledigen könnte. Denn das schafft Arbeit. Total asozial sind dagegen zum Beispiel Geschirrspülmaschinen, Mähdrescher, Fotokopierer und Lastenaufzüge. Genau genommen ist Arbeitsteilung auch asozial. Und Fortschritt sowieso. Echt super und leicht zu merken. Genau wie: Gute Politk ist, was Wählerstimmen bringt.

Felix Austria

schuesselAuf dem CSU-Parteitag letztes Wochenende in Nürnberg trat der österreichische Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel als Gastredner auf. In Anspielung auf das knappe Ergebnis der Bundestagswahl 2002 sagte er, die nur etwa 6000 deutschen Wähler, die vor drei Jahren der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Schröder das Verbleiben gesichert haben, müssten sich jetzt „den Hintern wund beißen„. Den Hintern wund beißen. Sagt man das so in Österreich? Naja, jedem seine Redensarten – in Bayern sagt man ja gerne „ich werde noch kein Glas Champagner öffnen“, wenn man eine sicher geglaubte Bundestagswahl verliert. Apropos: vielleicht sollte Herr Stoiber einfach mal versuchen, in Österreich Bundeskanzler zu werden. Das schafft anscheinend jeder Doofmann.

Wer die Wahl hat

55 Parteien wollen wohl 2005 gewählt werden. Leider sind die oben abgebildeten Parteien nicht dabei, obwohl die Parole des Kaptains ganz aktuell zu sein scheint. Aber um auch zukünftige Wähler auf ihre schwere Aufgabe vorzubereiten, erklärt die Maus wie’s geht.
Die Qual bleibt nach wie vor und wer nicht auf auf höhere Eingebung vertraut und nicht alle Wahlprogramme selber durchlesen will, kann voraussichtlich ab 31. August wieder den Wahl-O-Mat nutzen.
Noch rechtzeitig.