Brasilien wird Weltmeister

In der FIFA-Weltrangliste steht Spanien aktuell auf Platz 1, gefolgt von Deutschland und Brasilien. Bei den Wettanbietern ist dagegen Brasilien der klare WM-Favorit, für Deutschland, Argentinien und Spanien liegen die Quoten derzeit zwischen 1:5 und 1:8. Würde man jetzt darauf wetten, dass Italien Weltmeister wird, erhält man etwa den zwanzigfachen Wetteinsatz, wenn es so kommen sollte. Tja, dass man mit Prognosen sehr leicht daneben liegen kann, zeigt dieses Beispiel:

Peter Dixon von der  Research-Abteilung der Commerzbank hat den brasilianischen Sieg mathematisch berechnet – mit Formeln, die er sonst für das Erstellen von Aktienanalysen nutzt (FAZ: Brasilien wird Weltmeister – wahrscheinlich).

Diese Prognose bezog sich allerdings auf die Weltmeisterschaft 2010, und da schaffte es Brasilien bekanntlich nicht einmal bis ins Finale.

 

 

Irreführung

Die allgemeine Rentenversicherung in Deutschland erzielte im Jahr 2013 einen Überschuss von 2 Mrd. EUR, teilte das statistische Bundesamt vor ein paar Tagen mit. Hört sich zwar gut an, ist aber mindestens irreführend – denn die Beitragseinnahmen lagen den Angaben zufolge bei 182 Mrd. EUR, die Ausgaben bei 258 Mrd. EUR. Um diese Lücke zu schließen, gibt es einen Bundeszuschuss, der für 2013 mehr als 70 Mrd. EUR betrug. Zum Vergleich: der gesamte Bundeshaushalt 2013 hat einen Umfang von etwa 310 Mrd. EUR. Über 20% davon fließen also in die Rentenkasse. Und die macht dann einen Überschuss von 2 Mrd. EUR. Sagt das Statistische Bundesamt. Das grenzt doch fast schon an verminderte Zurechnungsfähigkeit.

Hohe Zustimmung und schlechte Noten

Nicht schlecht, liebe Meinungsforscher: beim ZDF kommt ihr zu diesen Ergebnis:

100-Tage-Bilanz: Hohe Zustimmung zur Großen Koalition

67 Prozent aller Befragten sagen, dass die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD ihre Arbeit alles in allem gesehen eher gut macht, 26 Prozent dass sie das eher schlecht macht und sieben Prozent haben dazu keine Meinung.

Und praktisch zeitgleich heißt es bei der ARD:

Schlechte Noten für Große Koalition

Die Mehrheit der Deutschen sieht den Start der Großen Koalition nach den ersten 100 Tagen kritisch. 55 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden mit der Koalition aus CDU/CSU und SPD, 41 Prozent kommen zu einem positiven Urteil.

90 Minuten

Ein relativ düsterers Bild zeichnet Völkerrechtler Johannes Posth im Interview mit tagesschau.de:

Wenn in Estland sich Bewohner mit russischer Nationalität bedrängt fühlen, dann ist es relativ einfach, dort einzugreifen, wie bereits in Ossetien oder der Ukraine beziehungsweise der Krim. Das ist völlig unabhängig davon, ob die die baltischen Staaten Mitglied in der NATO sind oder nicht. Wenn Russland das will, existieren die baltischen Staaten in anderthalb Stunden nicht mehr.

Diese Aussagen erscheinen allerdings doch reichlich übertrieben. Vladimir Putin müsste von allen guten Geistern verlassen sein, wenn er es riskieren würde, den so genannten Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrages auszulösen.

Kriminelle

»Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!«

DSB_8880 KopieDas soll Uli Hoeneß vor etwa 14 Jahren zu Christoph Daum gesagt haben.

Nun, da hat er Recht, der Hr. Hoeneß und hat heute die Konsequenzen gezogen. Wir werden sehen, wie lange.
Von Bayern Fans habe ich gelesen, dass Sie für ihren Präsi in den Knast gehen würden.
Das heutige Tagesgespräch auf Bayern2 hatte das Thema »Hoeneß geht ins Gefängnis: Was sagen Sie dazu?«. Besonders gut hat mir ein Vorschlag für eine ‚gerechte‘ Strafe für Hoeneß gefallen, den ein Anrufer gemacht hat:

»Hoeneß müsste Präsident der 60iger werden und solange bleiben, bis die 60iger wieder deutscher Meister sind. Außerdem müsste er die nächsten 10 Jahre seine eigene Wurst essen.«

Das und noch viel mehr gibt es zum Nachhören im Podcast des Tagesgesprächs:

„Regeln für die digitale Welt“

Mit „zehn einfachen Regeln“ kann man den Nachstellungen von Unternehmen und Geheimdiensten entkommen, schreibt der inzwischen 85-jährige Hans Magnus Enzensberger in der Samstagsausgabe der FAZ. Diese lauten in Kurzform:

Mobiltelefon wegwerfen – kostenlose Angebote ausschlagen – Auf Online-Banking verzichten – keine Kredit- und Kundenkarten benutzen – Weder Zahnbürste noch Fernseher, Auto oder Kühlschrank mit dem Internet vernetzen – Wahlen boykottieren – Postkarten statt Emails schreiben – Waren oder Dienstleistungen via Internet meiden – auf werbefinanzierte Angebote verzichten – aus sozialen Netzwerken flüchten

Also ehrlich gesagt, ich kenne kaum jemanden in der Altersklasse zwischen 18 und 50, der mehr als zwei bis drei dieser Forderungen erfüllen kann oder will. Daran wird  wohl auch Herrn Enzensberger nichts ändern. Aber auf der anderen Seite: wer aus der Altersklasse zwischen 18 und 50 liest schon die FAZ?