Sanctum Praeputium

Beim Begriff Himmelfahrt frage ich mich immer: Wie läuft das konkret im Einzelnen ab? Langsames Abheben, dann Frösteln bei Minusgraden in der Stratosphäre, und dann immer weiter Richtung All? Natürlich nicht. Der Begriff Himmelfahrt bedeutet laut Wikipedia im Christentum, dass „jemand definitiv und leiblich ins Jenseits gelangt, ohne zu sterben bzw. ohne einen Leichnam zurückzulassen.“ Na, ein paar Überreste bleiben doch, damit die Gläubigen etwas zum Verehren haben, im Christentum zum Beispiel – kein Witz – die Heilige Vorhaut.

Münchhausen 2.0

In der Medienlandschaft steht Baron Münchhausen derzeit offenbar hoch im Kurs. Denn durchaus seriöse Quellen berichteten in den letzten Tagen, dass Verbrecher im peruanischen Dschungel Menschen umgebracht haben, um deren Körperfett zu verkaufen. Dies entpuppte sich später jedoch als makabre Erfindung eines Polizeigenerals. Auch andere Berichte, nach denen die Goldbestände aus Fort Knox in Wahrheit Wolframbarren mit einer Goldlegierung sind, erwiesen sich als wenig fundiert.

2009 – Es ist noch was zu retten

Das digitale Fernsehen bringt echte Perlen wieder ans Tageslicht, z.B. die Serie Telerop 2009 – Es ist noch was zu retten von 1974:

Im regionalen Vorabendprogramm der ARD wurde 1974 die deutsche Science-Fiction-Serie „Telerop 2009 – Es ist noch was zu retten“ ausgestrahlt, die einen düsteren Blick auf die Welt in 35 Jahren warf.

Telerop ist ein Fernsehsender, der aus dem Öko-Katastrophengebiet Deutschland berichtet, das in Teilen zu einer Steppenlandschaft geworden ist. Wie sich die Drehbuchautoren Jürgen Voigt und Karl Wittlinger die heutige Welt vor 35 Jahren vorgestellt haben, zeigt der ARD-Digitalkanal Einsfestival ab dem 16. September. Dort wird die 13-teilige Serie jeweils mittwochs um 20.15 Uhr zum ersten Mal wiederholt. (Webseite einsfestival)

Läuft gerade auf einsfestival und es ist kaum zu glauben, wie man sich 1974,  2009 vorgestellt hat. Unbedingt anschauen!

Permanenter Wahlkampf

Einen erdähnlichen Planet in 15 Lichtjahren Entfernung entdeckt zu haben, behaupten die Astronomen. Um den Heimatstern Gliese 876 zu umrunden, benötigt der Planet nur 47 Stunden. Sollte sich herausstellen, dass eine Legislaturperiode dort wie bei uns vier Jahre dauert, dann hat eine Regierung nur knapp 200 Stunden Zeit, um ihre Wahlversprechen einzulösen und sich zur Wiederwahl zu stellen. Und wenn morgens das Parlament aufgelöst wird, dann muss man nachmittags schon wählen gehen. Sonst lohnt es sich nicht mehr und man kann gleich auf die nächsten regulären Wahlen warten.

Ungewöhnliche Ankündigung

„Wir machen eine kleine Party und bitten die Nachbarn um Entschuldigung, wenn es etwas lauter wird.“ Solche Aushänge gehören zum urbanen Alltag. Gestern wurde ich aber mit einer neuen Dimension konfrontiert: der Aushang an der Haustür, der Lärmbelästigungen ankündigt, bezieht sich auf eine Fete in der Hausnummer 18 – und wir wohnen in der 24, also drei Häuser weiter. Gibt es am nächsten Wochenende ein Live-Konzert von Disaster Area in unserer Straße? Muss das Viertel evakuiert werden? Ich bin gespannt.

Dunkle Bedrohung

Auch wenn man es nicht erwartet – auf den Websites der C-Parteien ein bisschen herumzusurfen, kann sich lohnen. Kleine Kostprobe:

Stern: Wie klingt folgender Satz in Ihren Ohren: „Es ist der Irak, der uns alle mit seinen Massenvernichtungswaffen bedroht“?
Angela Merkel: Das war die Einschätzung der Weltgemeinschaft. Bedrohungen muss man begegnen, deshalb gab es 17 UN-Resolutionen.
Stern: Der Satz stammt von Ihnen, aus dem Februar 2003. Und heute weiß man, dass es diese Bedrohung nicht gab. Sie haben in der Irak-Politik die deutsche Bevölkerung getäuscht.

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