Zufälle

Verschwörungstheorien sind ja so eine Sache. Aber wenn man diesen Artikel über den NSU-Mord in Kassel liest, kann man schon vom Glauben abfallen. Bekanntlich hielt sich der Verfassungsschutzbeamte Andreas Temme am 6. April 2006 zufällig im Internet-Café in der Holländischen Straße 82 in Kassel auf, als der Inhaber Halit Yozgat durch zwei gezielte Pistolenschüsse aus der berüchtigten Ceska 83 ermordet wurde. Einer der V-Männer aus der rechtsradikalen Szene, die Temme führte, war offensichtlich ein gewisser Benjamin Gärtner. Die Auswertung von Temmes Telefondaten ergab: etwa eine Stunde vor dem Mord im Internetcafé in Kassel haben Temme und Gärnter miteinander telefoniert. Die Welt schreibt:

Außerdem rekonstruierten die Ermittler anhand von Temmes Kalender und Telefondaten, dass der Verfassungsschützer auch an zwei weiteren Mordtagen mit Gärtner telefoniert hatte: am 8. Juni 2005 in Nürnberg und sechs Tage später in München. Es waren die Nummern 6 und 7 der Mordserie, und jedes mal war V-Mann Gärtner zur Tatzeit in der Stadt, in der der Mord passierte.

Zufälle gibts! Oder?

Dschihad der Nagetiere

Kaum zu glauben: nun schürt auch noch das Oberhaupt der katholischen Kirche mit einer unbedachten Ausssage neue Religionskonflikte:

„Manche Menschen glauben – entschuldigen Sie den Ausdruck -, dass sich gute Katholiken wie Karnickel vermehren müssen.“

So sprach Papst Franziskus und verletzte damit offensichtlich die Gefühle der bisher relativ unauffälligen Religionsgemeinschaft der „Rasse-Kaninchenzüchter“. Man dürfe nicht allen Kaninchen pauschal ein erhöhtes Sexualverhalten unterstellen, sagte Erwin Leowsky, der Patriarch Präsident des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter, am Dienstag. Vermutlich fühlen sich die Kaninchen entwürdigt, wenn ihre Sexualgewohnheiten mit denen von Katholiken verglichen werden.

Wir hoffen, der Streit wird schnell und ohne Rodentisierung des Abendlandes beigelegt. Leider müssen wir aber auch darauf hinweisen, dass manche Karikaturisten offensichtlich nicht bereit sind, die moralischen Werte dieser Nagetier-Religionsgemeinschaft zu respektieren. Wen wundert es dann noch, wenn plötzlich Kaninchenzüchter, die wegen der Perspektivlosigkeit in der Vorstädten zu Fanatismus neigen, mit der AK-47 vor der Tür stehen. Gut ins Gesamtbild passt diese Meldung: Gott ist vor kurzem in ein anderes Sonnensystem ausgewandert, weil er die Religionskonflikte satt hat. An seiner neuen Wirkungsstätte wird er den Angaben zufolge „auf organische Lebensformen mit mehr als zwei Zellen verzichten“.

Herzlichen Glückwunsch, Mr. Snowden

Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr unter anderem an den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden.

People from countries around the world, who speak many different languages, but who recognize that the meaning of resisting the violations of our freedoms that we see today is not that we have something to hide, but that we have something to protect – our rights. (Edward Snowden)

Man lebt nur zweimal?

Mysteriös was aktuell in der Luft passiert.
Ein Flugzeug fliegt los, kommt nicht an und wird schon eine Woche lang nicht gefunden. Kaum zu glauben, dass eine Boeing 777, einfach so verschwinden kann.
2014! Die NSA beobachtet doch alles, oder?

Schauen wir in das Jahr 1967.
Sowohl die Russen, wie die Amerikaner verlieren ein Raumschiff. Beide glauben die jeweils anderen wären dafür verantwortlich. Doch die Lösung ist verrückt. Ein mysteriöses drittes Raumschiff hat die anderen beiden sozusagen verschluckt. Es handelte sich um die Rakete SPECTRE Bird 1 von Hrn. Blofield. Und die ganze Geschichte spielte sich natürlich nicht in echt ab, sondern in James Bond 007 – Man lebt nur zweimal.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass man eine Boeing heutzutage unbemerkt entführen kann, aber ich hoffe für alle Passagiere, dass der Flieger nicht abgestürzt ist und alle noch am Leben sind!

Mehr Details auf Tagesschau.de: Das Mysterium um Flug MH370

Satanische Verse

Vor 25 Jahren, am 14. Februar 1989 verlangte Ayatollah Khomeini die Tötung des Schriftstellers Salman Rushdie wegen angeblicher Gotteslästerung in dessen Buch „Die Satanischen Verse“ und wegen Abfalls vom Islam. Laut Wikipedia war die Fatwa auch Todesurteil für alle, die an der Veröffentlichung beteiligt waren und den Inhalt des Buchs kannten. Auf mehrere Übersetzer des Buchs wurden Anschläge verübt, der japanische Übersetzer Hitoshi Igarashi wurde am 11. Juli 1991 im Gebäude seines Büros an der Universität Tsukuba erstochen.

Deutschlandfunk-Beitrag von Henry Bernhard: „Rushdie – Die Satanische Verse“ (5.33 min., 10.02.2014):

Verlosung

Am kommenden Montag findet die Verlosung der Presseplätze beim NSU-Prozess statt. Wie die Platzvergabe nun geregelt ist, kann man hier nachlesen. Ganz schön kompliziert. Einfacher wäre es gewesen, rechtzeitig nachzuschauen, wie andere Länder mit solchen Problemen umgehen:

Mehr als 800 Journalisten waren in Oslo dabei, von CNN über Al Dschasira bis zur chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Und nie gab es irgendein Gerangel um die besten Plätze oder Bilder.

Aber die Justiz in Deutschland hat im Moment offensichtlich nicht die Absicht, am 21. Jahrhundert teilzunehmen.