Falsches Klima

CC longDas Kyoto-Protokoll, so denken hierzulande viele, muss schon deswegen gut und richtig sein, weil die USA es nicht unterzeichnen. Ganz so einfach ist die Welt aber nicht – und Nachdenken schadet eigentlich nie. Das zeigt das Projekt Kopenhagener Konsens, in dem versucht wurde, auf Basis von Kosten-Nutzen-Analysen Prioritäten für die wichtigsten Herausforderungen der Menschheit zu setzen. Ergebnis: auf vielen Gebieten, beispielsweise der AIDS-Bekämpfung oder beim Abbau von Handelsschranken, kann schneller und mit weniger Aufwand mehr Sinnvolles erreicht werden als beim Klimaschutz – das Kyoto-Protokoll landete abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz.

Luftpumpe

Salzstöcke sind allgemein als Endlager für atomaren Müll bekannt. Aber warum nicht mal Luft mit bis zu 70bar in so einen Salzstock reinpumpen. Noch dazu könnte man ja den Kompressor dafür mit Strom aus Wind- oder Sonnenkraftwerken antreiben. Blödsinn – kein Blödsinn, das wird so ähnlich bereits seit 30 Jahren in Deutschland gemacht, im niedersächsischen Huntorf und nennt sich Druckluftspeicherkraftwerk.
Und wenn ganz viel Strom gebraucht wird, aber kein Wind weht oder die Sonne gerade nicht scheint, dann wird die Luft wieder aus dem Stock rausgelassen und damit eine Turbine zur Stromerzeugung angetrieben. Strom speichern nennt man das.

Geld allein

In den üblichen Diskussionen über die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird eines nie richtig thematisiert: dass die Bevölkerung hierzulande so reich ist wie nie zuvor in der Geschichte. Und dass die Deutschen in den letzten Jahren keineswegs ärmer, sondern noch reicher geworden sind. Ein paar Beispiele: Das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland lag 2004 erstmals über 4 Billionen Euro. 155 Milliarden Euro sparten die Deutschen allein letztes Jahr. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeitnehmer stieg 2004 um 2,4% auf fast 40 000 EUR. Aber wie das Sprichwort schon sagt: Geld allein macht eben nicht glücklich.

Rapser’s Delight

Gestern war ich auf einem Vortrag, bei dem wieder mal der Ersatz der fossilen Treibstoffe durch Pflanzenöl glorifiziert wurde. Dazu habe ich Folgendes herausgefunden: Deutschland verbraucht jedes Jahr deutlich mehr als 100 Mio. Tonnen Mineralöle. Mit Raps können jährlich etwa 140 Tonnen Öl pro Quadratkilometer erzeugt werden. Die gesamte Ackerfläche, die in Deutschland verfügbar ist, beträgt 120000 Quadratkilometer. Kurz gesagt: eine (natürlich fiktive) deutschlandweite permanente Rapsmonokultur könnte 17 Mio. Tonnen Pflanzenöl erzeugen ? und würde dann weniger als 15% des gegenwärtigen nationalen Ölbedarfs decken. Fossilen Brennstoffen kritisch gegenüberzustehen ist kein Grund, diese Fakten zu ignorieren.