Feinstaub reduziert Gehirntätigkeit

Um die Feinstaub-Panik anzuheizen, entschied sich die Münchener Abendzeitung in dieser Woche für die Überschrift In München wächst die Krebsgefahr. Es dauert ein bisschen, dann merkt man: totaler Blödsinn. Denn die Krebsgefahr in München wächst natürlich nicht, nur weil ein Grenzwert geändert wurde. Die Feinstaubbelastung bleibt gleich und die Krebsgefahr auch. Was wächst, ist die Bereitschaft der Journaille, einfach irgendwas hinzuschreiben, was knallt und was zischt. Und vor allem die verkaufte Auflage erhöht. Falls euch nichts mehr einfällt, Abendzeitungs-Redakteure, denkt doch mal über so was nach: Joschka Fischer heimlich geklont oder vielleicht doch gleich so etwas wie Belgien durch Schurken-Asteroid zerstört.

Diese Scheibe ist ein Hit

Da mir schon öfters gute Ideen geklaut wurden – in einigen Fällen sogar, bevor ich selbst den entsprechenden Einfall hatte – sehe ich mich zu folgendem Schritt veranlasst: hiermit melde ich das Ersterwähnungsrecht für ein Mobiltelefon mit Wählscheibe an. Nicht betroffen sind die halbherzigen Lösungen, wo die Zifferntasten im Kreis angeordnet sind. Mit Wählscheibe meine ich so etwas wie auf dem Bild*: die Fingerspitze sucht sich eine Zahl aus und verlässt die Öffnung erst wieder, wenn sie durch eine Drehbewegung die Barriere erreicht hat. Um Einwänden gleich vorzubeugen: Wie man mit Wählscheibe eine SMS verschicken kann, weiß ich auch nicht. Da sollen sich die Elektriker halt was überlegen.

*Hinweise für diejenigen, die mit der Abbildung nichts anfangen können: so sah früher ein Telefon aus. Zum Funktionsumfang gehörten serienmäßig folgende Features: Abheben, Wählen, Sprechen, Hören und Auflegen. Es wäre in den frühen 80er Jahren technisch möglich gewesen, das Gehäuse anders einzufärben, aber man wollte das damals so haben. Das Modell stammt nicht aus der ehemaligen DDR.

Verhätschelter Planet

Alter Witz: „Treffen sich zwei Planeten, fragt der eine: Na, wie geht´s? – Sagt der andere: Beschissen, ich hab Homo sapiens.“ Was wir daraus lernen: nichts überschätzt der Mensch so gerne und so schrankenlos wie sich selbst. Deswegen wird ja auch gleich ein Riesentheater gemacht, wenn die Temperaturen in der Atmosphäre sich um ein paar Grad verändern. Um bei unserem Planetenwitz zu bleiben, andere Planeten haben kein Homo sapiens und trotzdem geht es ihnen noch viel schlechter als der Erde. So verliert ein kürzlich entdeckter Planet, der um die Sonne HD 209458 kreist, ca 10.000 Tonnen Materie pro Tag. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass er allmählich verdunstet.

Einzug der Plagiatoren

1971 führte Philip Zimbardo an der Stanford Universität in den USA ein Experiment durch, bei dem das Verhalten von Versuchspersonen in einem Gefängnis untersucht werden sollte. Das Experiment eskalierte, wurde nach sieben Tagen abgebrochen und lieferte die Vorlage für den deutschen Film „Das Experiment„. Vergleicht man die Handlung des Films mit den wahren Ereignissen, kommt man zu folgendem Schluss: alles, was der Drehbuchautor Mario Giordano für den Film dazu erfunden hat, ist ziemlich albern. Zweitens: Zahlreiche interessante Aspekte des echten Experiments kommen im Film aus unerklärlichen Gründen nicht vor. Fazit: die Website, auf der die Stanford University die Ereignisse von 1971 dokumentiert, ist aufschlussreicher und spannender als der Film. Daran ändert auch Moritz Bleibtreus Hundeblick nichts.

Lichtblick

Die Frage wird oft und mit Recht gestellt: Wo bleibt das Positive? Deswegen hier mal ein Lichtblick fürs neue Jahr. Johann Vielberth vom Regensburger Eufo-Insititut entwickelt einen Wortschatz, den fast 5 Milliarden Menschen verstehen können. Das Schöne an diesem internationalen Kommunikationssystem: jeder verwendet einfach die Grammatik seiner Muttersprache. Das erste Wörterbuch soll nach Angaben der SZ im Laufe des Jahres 2005 fertiggestellt werden.

Explosionen

Am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz haben Forscher jetzt einen neuen Sprengstoff synthetisiert, dessen explosive Wirkung größer ist als die aller anderen Sprengstoffe – Nuklearbomben natürlich ausgenommen. So, jetzt mal ehrlich: wer ist denn der Meinung, die bisherigen Sprengstoffe seien zu schwach? Na also.

Die Forschung ist frei, das stimmt. Aber auch das sollten die Forscher nicht vergessen: je stärker die Sprengkraft, desto terroristischer der Terror