Allez Azurri!

Kaiser[1]

Eine alte Fussball-WM-Faustregel besagt: Argentinien, Brasilien, Deutschland und Italien sind unschlagbar – außer sie treffen direkt aufeinander. Mit Ausnahme eines einzigen Spieles hatte diese Regel bisher auch bei diesem Turnier Bestand. Jetzt heißt es also Italien gegen Frankreich – seit 1978 das erste WM-Endspiel, an dem weder Deutschland noch Brasilien beteiligt ist. Für Frankreich spricht, dass die Mannschaft noch nie ein WM-Finale verlor. Das haben bisher nur die Engländer und Uruguay geschafft – wobei ich bei den Urus dafür plädiere, Mannschaften aus der Statistik zu nehmen, wenn sie seit 50 Jahren nichts mehr Nennenswertes zustande gebracht haben. Die Italiener dagegen haben sich in letzter Zeit angewöhnt, abwechselnd ein Endspiel zu verlieren, und das nächste dann zu gewinnen. Nachdem Roberto Baggio beim finalen Elfmeterschießen in Los Angeles 1994 nur die Latte traf, wären sie also in diesem Jahr wieder dran. Wir Deutschen sind jedenfalls in der Zwickmühle, egal wie das Spiel ausgeht: gewinnt Italien, haben sie einen WM-Titel mehr als wir, gewinnen die Franzosen, kommen sie uns mit zwei Titeln bedrohlich näher. Würdevoller ist es aus unserer Sicht natürlich, wenn die Mannschaft, gegen die Deutschland verloren hat, schließlich auch Weltmeister wird.

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