Kompaktkassette

CC aus Wikipediaoder auch MC, die Abkürzung war in meiner Jugend eindeutig. Wie viele Kids wohl wissen, was der Ausdruck heutzutage bedeutet -> ?

Da ich noch einen Kassettenrekorder besitze, höre ich mir ab und zu meine alten Kassetten an und dabei fallen mir Stücke auf wie dieses:

Oinr isch immer dr Arsch von Schwoißfuß
[audio:http://www.homeiswheremyheartis.net/wp-content/uploads/2007/03/oinr_isch_immer_der_arsch.mp3]

.. De Starke wered stärker, de Schwache verrecked bald
dia send vrlora ond vrkauft – dr Depp vom Dorf der s nemme schnallt
Ond was bisch du für oiner – baß auf i sag drs bloß
De andre send ganz schee clever. Schlof bloß id ei , jetz gods noch los
Der Guru en Indien, der reizt de doch, ond Elvis isch au no id dot
Ond der Punker mit seim Nasareng – des wär doch was zur Not..

Herrliches Stück deutschen Dialekts, auf einer Automix C-90 von anno 1989.
Gefällt mir immer noch. 😉

1 Gedanke zu „Kompaktkassette“

  1. Kassetten in der Radio Welt vom 24.05.2007:

    Vom Jaulen und Eiern

    Es gibt sie kaum noch, jedenfalls nicht in frischem Zustand, ungebraucht, in Folie verschweißt und mit dem chemischen Zeichen für Chromdioxyd versehen, bedruckt mit den kryptischen Ziffern 60, 90, 120. Die Tonbandkassette, beliebteste Musik-Konserve der 70er- und 80er-Jahre, verschwindet vom Markt. Bald kann man sie nicht mehr schütteln, bekleben, beschriften, aufschrauben, die Nasen herausbrechen, kopieren oder aufwickeln. Aus, vorbei!
    Wieder ist ein Stück Nostalgie dahin, weg, fortgepustet von der schnelllebigen Zeit, von MP3 und Digital, von Download und iPod. Schon haben die großen Kaufhauskonzerne angekündigt, bespielbare Kassetten nicht mehr anzubieten, eine britische Elektronikkette verkündete jüngst, auch Kassettenrecorder nicht mehr zu vertreiben, allenfalls noch bis Weihnachten, dann sei Schluss. Die Kassette wird, im wahren Wortsinn: abgewickelt.
    Hier heißt es, kurz innezuhalten und den Verlust zu bedenken, ja, zu betrauern. Nick Hornby, der britische Autor, hat es in seinem Roman High fidelity genau beschrieben: wie man früher, in den seligen 70ern, als Ausdruck höchster Liebe (und nur mit ganz kleinen Hintergedanken), für die Allerliebste ein Tape aufgenommen hat Tape, das klang cooler als Kassette, wobei auch der Satz Ich hab dir ne Kassette gemacht zwar grammatikalisch ungeschickt war, aber doch einen gewissen Rührungseffekt hervorrief.
    So zehn, zwölf Lieder gingen auf eine C-90-Seite, bei den langen und langsamen Balladen waren es weniger, und wehe, ein Lied lief noch, wenn die Kassette zu Ende war und mit einem hösslichen Klack! einfach stehen blieb. Man musste seinerseits innehalten, aufstehen, umdrehen. Das war unprofessionell, nicht liebevoll genug und wurde, wollte man beim Mädel was erreichen, tunlichst vermieden. Kam man aber mit seinem Werk an, wurde es angenommen, sogleich in den Kassettenrecorder geschoben und die Balladen schließlich auch noch für gut befunden, war das Meiste geschafft und man konnte auf Weiteres hoffen.
    Das waren noch Zeiten. Stellen Sie sich das Prozedere heute mit einem sogenannten MP3-Player und rund 1 000 Titeln aus dem Internet vor undenkbar. Die ganze Romantik ist beim Teufel, und auch die Musikauswahl höchst beliebig.
    Beeindruckend auch, wenn man der Freundin als Experte half, das ewige Jaulen und Eiern der Kassette durch gezieltes Schütteln zu eliminieren. Gut war übrigens, das Teil für eine halbe Stunde in den Kühlschrank zu legen, wenn es zu heiß war das Jaulen war weg, jedenfalls für den Moment, bis man das Band ohnehin umdrehen musste. Ganz Kühne verklebten übrigens die Enden auch schon mal neu, wenn die Kassette gerissen war, und retteten damit unwiederbringliche akustische Schätze.
    Machen Sie das alles mal mit einem iPod.
    Natürlich wurde die Meldung, dass die Kassetten vom Markt genommen werden, sofort wissenschaftlich untersucht das Ende der Kassetten bedeute einen Verlust des Privaten und Individuellen, so heißt es in einer Studie der Simon-Fraser-University in Kalifornien. So ist es, das kann kein MP3-File widerlegen.
    Sollten Sie also welch glücklich Geschick auf dem Dachboden, hinten im Regal oder unten in der Kiste noch Musikkassetten haben, Tapes, und irgendwo auch noch einen Recorder, bewahren Sie sie wohl, legen Sie ab und zu eine Kassette ein und denken Sie an die gute alte Zeit. Wenn Sie gerade auf Freiersfüßen wandeln, dann erinnern Sie sich. Der Satz Ich hab dir ein Tape aufgenommen ist in manchen Situationen heute noch nostalgisch, rührend und in speziellen Situationen einfach unbezahlbar.

    von Uwe Pagels

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