You are the Champions!

So ein Tag, der dürfte nie vergehen! Deutscher Fussballmeister! Diese spielerische Überlegenheit! Dieser unbedingte Siegeswille! So was hat man lange nicht gesehen… Neidlos müssen wir anerkennen: Ihr seid einfach die Besten! Und jetzt drücken wir euch ganz fest die Daumen, ach was, es gibt ja gar keinen Zweifel, dass ihr das Finale der Champions-League auch noch gewinnt, liebe Fussballerinnen des VfL Wolfsburg!

Tickets fürs Finale

Das gab´s noch nie: zwei deutsche Mannschaften im Finale der Champions League. Also schnell Karten besorgen. Aber leider:

Das Ticketportal für das Finale der UEFA Champions League 2013 war vom 11. Februar um 12.00 Uhr MEZ bis zum 15. März um 18.00 Uhr MEZ geöffnet für Bestellungen der breiten Öffentlichkeit. Karten gab es in vier Preiskategorien (GBP) – Kategorie 1: £330, Kategorie 2: £230, Kategorie 3: £140, Kategorie 4: £60. Quelle: UEFA

60 britische Pfund, also etwas mehr als 70 EUR, geht eigentlich – falls man sich rechtzeitig gekümmert hat. Inzwischen muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen, z.B. bei Viagogo:

Verlosung

Am kommenden Montag findet die Verlosung der Presseplätze beim NSU-Prozess statt. Wie die Platzvergabe nun geregelt ist, kann man hier nachlesen. Ganz schön kompliziert. Einfacher wäre es gewesen, rechtzeitig nachzuschauen, wie andere Länder mit solchen Problemen umgehen:

Mehr als 800 Journalisten waren in Oslo dabei, von CNN über Al Dschasira bis zur chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Und nie gab es irgendein Gerangel um die besten Plätze oder Bilder.

Aber die Justiz in Deutschland hat im Moment offensichtlich nicht die Absicht, am 21. Jahrhundert teilzunehmen.

Kleineres Übel

Was ist schlimmer? Ein paar arrogante Spieler des FC Bayern oder ein paar arrogante Mitarbeiter der Lufthansa? Vor dieser schwierigen Frage steht ein kleiner Junge in diesem Werbespot – und entscheidet sich für die Lufthansa-Crew als kleineres Übel. Vielen Dank, liebe Lufthansa, damit sprichst du vielen deutschen Fußballfans aus der Seele.

EPD

Heute ist Equal Pay Day (EPD) – der Aktionstag markiert jenen Zeitraum, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen. Hm, wenn wir richtig gerechnet haben, können Personen mit einem Jahresgehalt von 50000 EUR den Martin-Winterkorn-EPD erst in etwa 350 Jahren feiern… Aber im Ernst: das statistische Bundesamt ist der Frage nachgegangen, warum der Verdienstabstand zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern in Deutschland auf einem konstant hohen Niveau von über 20 % liegt. Demzufolge arbeiten Frauen häufiger in schlecht bezahlten Berufen, während im Verarbeitenden Gewerbe und bei gut bezahlten Fachkräften der Männeranteil überwiegt. Rechnet man diese strukturellen Unterschiede heraus, bleibt ein „unerklärter Rest“  von 7% übrig. Dieser ist den Angaben zufolge möglicherweise darauf zurückzuführen, dass bei weiblichen Arbeitnehmern familienbedingte Erwerbsunterbrechungen eine kontinuierliche Gehaltserhöhung verhindern.

Kardinal in der U-Bahn

Heute in der Süddeutschen Zeitung auf Seite 1 –  natürlich der Aufmacher “Große Erwartungen an Papst Franziskus”. Auf Seite 2 selbstverständlich Thema des Tages: “Wofür der Papst steht”. Dann die Seite 3 mit dem Hintergrund: “Vom Himmel gefallen – Gott, wollte, dass es ein Argentinier wird, sagen sie in der Heimat des neuen Papstes”. Und auf Seite 4 befindet sich unterhalb des Leitartikels mit dem Titel “Papst Franziskus” ein kleiner Kasten, der mit dem Satz beginnt:

China hat einen neuen Regierungschef, den Ökonomen Li Keqiang.

Hä? China? Ach so, das muss irgend so ein asiatisches Land mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern sein, das Prognosen zufolge in ein paar Jahren zur weltweit führenden Wirtschaftsmacht aufsteigt. Tja, was es alles so gibt auf der Welt. Aber jetzt wieder zurück zum Wesentlichen: Papst Franziskus, schreibt Sebastian Schoepp in seinem SZ-Leitartikel,  “verabscheut Pomp, liebt Fußball und fuhr als Kardinal U-Bahn, was man sich bei Joseph Ratzinger schwer vorstellen konnte”. Na dann: Halleluja und Buenos Noches.