Falsches Klima

CC longDas Kyoto-Protokoll, so denken hierzulande viele, muss schon deswegen gut und richtig sein, weil die USA es nicht unterzeichnen. Ganz so einfach ist die Welt aber nicht – und Nachdenken schadet eigentlich nie. Das zeigt das Projekt Kopenhagener Konsens, in dem versucht wurde, auf Basis von Kosten-Nutzen-Analysen Prioritäten für die wichtigsten Herausforderungen der Menschheit zu setzen. Ergebnis: auf vielen Gebieten, beispielsweise der AIDS-Bekämpfung oder beim Abbau von Handelsschranken, kann schneller und mit weniger Aufwand mehr Sinnvolles erreicht werden als beim Klimaschutz – das Kyoto-Protokoll landete abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz.

Luftpumpe

Salzstöcke sind allgemein als Endlager für atomaren Müll bekannt. Aber warum nicht mal Luft mit bis zu 70bar in so einen Salzstock reinpumpen. Noch dazu könnte man ja den Kompressor dafür mit Strom aus Wind- oder Sonnenkraftwerken antreiben. Blödsinn – kein Blödsinn, das wird so ähnlich bereits seit 30 Jahren in Deutschland gemacht, im niedersächsischen Huntorf und nennt sich Druckluftspeicherkraftwerk.
Und wenn ganz viel Strom gebraucht wird, aber kein Wind weht oder die Sonne gerade nicht scheint, dann wird die Luft wieder aus dem Stock rausgelassen und damit eine Turbine zur Stromerzeugung angetrieben. Strom speichern nennt man das.

Nudeln machen glücklich

235Die Anhänger des „Intelligent Designs“ halten es für ausgeschlossen, dass Pflanzen, Tiere und Menschen im Laufe der Evolution durch Zufall entstanden sind und postulieren, dass ein „intelligenter Designer“ ein bisschen mitgeholfen hat. Dafür haben sie zwar keine Beweise – trotzdem wollen mehrere US-Bundesstaaten ihre Biologie-Lehrpläne ändern, so dass nicht nur die Evolutionstheorie, sondern auch Schöpfungslehre und Intelligentes Design berücksichtigt werden. Auch wenn das nicht wirklich lustig ist, nimmt man es am besten mit Humor wie der 25-jährige Physiker Bobby Henderson: er fordert, dass seine Theorie, nach der das Universum von einem fliegenden Spaghettimonster geschaffen wurde, ebenfalls in den Lehrplan aufgenommen wird.

Rapser’s Delight

Gestern war ich auf einem Vortrag, bei dem wieder mal der Ersatz der fossilen Treibstoffe durch Pflanzenöl glorifiziert wurde. Dazu habe ich Folgendes herausgefunden: Deutschland verbraucht jedes Jahr deutlich mehr als 100 Mio. Tonnen Mineralöle. Mit Raps können jährlich etwa 140 Tonnen Öl pro Quadratkilometer erzeugt werden. Die gesamte Ackerfläche, die in Deutschland verfügbar ist, beträgt 120000 Quadratkilometer. Kurz gesagt: eine (natürlich fiktive) deutschlandweite permanente Rapsmonokultur könnte 17 Mio. Tonnen Pflanzenöl erzeugen ? und würde dann weniger als 15% des gegenwärtigen nationalen Ölbedarfs decken. Fossilen Brennstoffen kritisch gegenüberzustehen ist kein Grund, diese Fakten zu ignorieren.