Zum Abschluss der Relotius-Untersuchung melden sich zwei ehemalige Spiegel-Mitarbeiter in der taz zu Wort. In ihrem Artikel schreiben sie:
„…schon der Titel, „Der Fall Relotius“, ist falsch. Zutreffender wäre „Der Fall Spiegel“ gewesen. Der neue Report widerlegt nämlich die bis dahin verbreitete Version, das Magazin sei Opfer des raffinierten Tricksers Relotius geworden. Der Bericht ist vielmehr ein erschütterndes Dokument über das Verständnis von Journalismus in einem der führenden deutschen Medienhäuser, aber auch in den Ausbildungsstätten der Branche.“
Am Ende des Artikels heißt es:
Und es ist auch viel mehr als ein Spiegel-Problem. Während die Reportage im deutschen Journalismus eine enorme Aufwertung erfuhr, wurde die Aufklärung vernachlässigt: Das Erforschen und Beschreiben von Ist-Zuständen, das Aufdecken von Problemen, die nicht gleich Skandale sind, das Aufspüren gesellschaftlicher Fehlentwicklungen, von Unzulänglichkeiten in Institutionen und Ministerien – nicht nur beim Spiegel, sondern überall in der Branche wurde es kleingeschrumpft.