Gen-Pflanzen von Gericht

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace darf Produkte des Milchkonzerns Müller nach einem Gerichtsurteil das Oberlandesgericht (OLG) Köln ab sofort wieder als „Gen-Milch“ bezeichnen. Greenpeace will die Verbraucher damit darüber informieren, dass „im Futtertrog der Müller Milchkühe Gen-Pflanzen landen“, meldet Reuters. Aha. Gen-Pflanzen. Da hat man den Eindruck, Greenpeace erkennt nur die Spitze und übersieht dabei den Eisberg. Denn nicht nur die Pflanzen enthalten Gene, sondern auch die Kühe, von denen die Milch stammt. Und so geht es weiter, über den Gen-Fahrer des Milchlasters bis zur Gen-Kassiererin im Supermarkt. Daher, liebe Greenpeacer, empfehle ich euch, die Erde einfach komplett als „Gen-Welt“ zu bezeichnen. Damit bringt ihr das Dilemma, dass alles Lebendige mit Genen verseucht ist, am besten zum Ausdruck. Und beim Oberlandesgericht Köln dürfte der Begriff auch ohne weitere Probleme durchgehen.

Bild dir deine Religion

So viele tolle Produkte hatte der Springer-Verlag schon unters Volk gebracht: den Volks-PC, die Volks-Kamera, das Volks-Handy, sogar den Volks-Trainer und den Volksfonds. Doch dann starrten sich die Marketingexperten ratlos an: Volksempfänger, Volkstrauertag und Volkswagen gab es schon, nur Volks-Klobürste und Volks-Herzschrittmacher waren noch übrig. Und dann kam die Knaller-Idee: Wir machen die Volksbibel zum Supergünstigpreis von nur 9,95 Euro! Genial. Allerdings fehlt das Tüpfelchen auf dem i: perfekt wäre es gewesen, wenn die Bild-Redaktion den etwas trockenen Bibeltext noch mit ein paar Zwischenüberschriften aufgelockert hätte. Ungefähr so: „Wahnsinn: Schöpfung schon nach einer Woche fertiggestellt!“ oder „Verraten, gekreuzigt, auferstanden – Messias lässt sich nicht unterkriegen“. Naja, vielleicht in der nächsten Auflage.

Hallo Herr Kaiser

„Die Zeit läuft“. „Jetzt Steuern sparen.“ So oder so ähnlich versuchen die Versicherer zur Zeit, ihre Kunden zum Abschluss einer Lebensversicherung zu bewegen. Denn steuerfreie Kapitalauszahlung gibt es nur noch für Verträge, die bis zum 31.12.04 abgeschlossen werden. Für die meisten lohnt es dennoch nicht, schnell eine Kapitallebensversicherung abzuschließen. Sagt die Stiftung Warentest. Und die ist doch irgendwie vertrauenswürdiger als Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer.

Big Brother passt auf?

bigbrother2 Als unbescholtener Bürger hat man ja eigentlich nichts zu verbergen, oder? Vorsicht ist allerdings die Mutter der Porzellankiste.
Doch was Frankreich, Irland, Großbritannien und Schweden jetzt in einer EU Initative vorschlagen, finde ich schon etwas heftig, ‚fast alle Verbindungsdaten der elektronischen Alltagskommunikation in Europa sollen in Zukunft mindestens ein Jahr gespeichert werden‘ (-> BR2 Zündfunk Datenwahnsinn). Theoretisch kann man dann genau nachschauen, wer wann welche Webseite wie lange angeschaut hat oder welche SMSen jemand verschickt hat.
Diese Forderung ist aber nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar und nach dem Teledienstedatenschutzgesetz ist eine Speicherung von Internetnutzungsdaten durch Provider rechtswidrig, sobald sie für die Inanspruchnahme eines Internetdienstes nicht mehr erforderlich sind.
Da passt der Bericht zu Alvar Freude (-> heute.de) über Zensur im Netz gerade auch noch rein.

Big Brother is watching you

bigbrother Heutzutage ist es gar nicht mehr nötig, das irgend jemand Ausschau hält, wir sorgen selber dafür, dass wir gesehen werden!
Nicht nur das man Handys locker orten kann (-> track your kid) und bei der Einreise in die USA Fingerabdrücke genommen werden.

Nein jetzt gehts noch ne Ecke weiter! In Spanien haben findige Diskothekenbetreiber RFID Tags endeckt, ein Etikett/Chip, aus dem berührungslos und ohne Sichtkontakt, die enthalten Daten gelesen werden können. Diese Transponder lassen sich also Diskothekenbesucher in Barcelona, freiwillig, für Geld! unter die Haut injizieren, ja und dann – werden aus normalen Diskobesuchern VIPs (ohne Sichtkontakt und berührungslos überall in der Disko).
Georgie du würdest es nicht glauben.