Einzug der Plagiatoren

1971 führte Philip Zimbardo an der Stanford Universität in den USA ein Experiment durch, bei dem das Verhalten von Versuchspersonen in einem Gefängnis untersucht werden sollte. Das Experiment eskalierte, wurde nach sieben Tagen abgebrochen und lieferte die Vorlage für den deutschen Film „Das Experiment„. Vergleicht man die Handlung des Films mit den wahren Ereignissen, kommt man zu folgendem Schluss: alles, was der Drehbuchautor Mario Giordano für den Film dazu erfunden hat, ist ziemlich albern. Zweitens: Zahlreiche interessante Aspekte des echten Experiments kommen im Film aus unerklärlichen Gründen nicht vor. Fazit: die Website, auf der die Stanford University die Ereignisse von 1971 dokumentiert, ist aufschlussreicher und spannender als der Film. Daran ändert auch Moritz Bleibtreus Hundeblick nichts.

Lichtblick

Die Frage wird oft und mit Recht gestellt: Wo bleibt das Positive? Deswegen hier mal ein Lichtblick fürs neue Jahr. Johann Vielberth vom Regensburger Eufo-Insititut entwickelt einen Wortschatz, den fast 5 Milliarden Menschen verstehen können. Das Schöne an diesem internationalen Kommunikationssystem: jeder verwendet einfach die Grammatik seiner Muttersprache. Das erste Wörterbuch soll nach Angaben der SZ im Laufe des Jahres 2005 fertiggestellt werden.

Gotteslästerung

Wie rückständig Europa sei, erkenne man daran, dass in den USA ein Mann zum Präsidenten gewählt wird, der sich auf Gott beruft, während in Europa Herr Buttiglione seines Ams entledigt wird, weil er sich für die Familie einsetzt. Soviel Blasphemie in einem einzigen Satz, Erzbischof von Köln Joachim Kardinal Meisner, und dann auch noch am 24. Dezember im Deutschlandfunk – da sind wir ja sogar an Weihnachten richtig stolz, dass wir aus Ihrer „Kirche“ ausgetreten sind.

Gen-Pflanzen von Gericht

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace darf Produkte des Milchkonzerns Müller nach einem Gerichtsurteil das Oberlandesgericht (OLG) Köln ab sofort wieder als „Gen-Milch“ bezeichnen. Greenpeace will die Verbraucher damit darüber informieren, dass „im Futtertrog der Müller Milchkühe Gen-Pflanzen landen“, meldet Reuters. Aha. Gen-Pflanzen. Da hat man den Eindruck, Greenpeace erkennt nur die Spitze und übersieht dabei den Eisberg. Denn nicht nur die Pflanzen enthalten Gene, sondern auch die Kühe, von denen die Milch stammt. Und so geht es weiter, über den Gen-Fahrer des Milchlasters bis zur Gen-Kassiererin im Supermarkt. Daher, liebe Greenpeacer, empfehle ich euch, die Erde einfach komplett als „Gen-Welt“ zu bezeichnen. Damit bringt ihr das Dilemma, dass alles Lebendige mit Genen verseucht ist, am besten zum Ausdruck. Und beim Oberlandesgericht Köln dürfte der Begriff auch ohne weitere Probleme durchgehen.

wer suchet der findet

Hoffentlich! Die Jünger im neuen Testament hatten’s da ja auch viel leichter, ohne Internet! Heutzutage stehen manche Zeitgenossen beim finden wollen vor unüberwindlichen Schwierigkeiten.
Aber aus meinen persönlichen Erlebnissen weiß ich, Orthographie ist eins, man muß aber Hölle viel mehr wissen, wenn man finden will, z.B. das man auch zwei oder mehr Begriffe gleichzeitig in Suchmaschinen eingeben kann.
OK, heutzutage findet man echt besser, Google sei Dank. Ob’s bei euch noch Potentiale gibt, könnt ihr in diesem Dossier erfahren.