Tragischer Tag

In der EU sterben jährlich etwa 25000 Menschen bei Verkehrsunfällen – weltweit sind es etwa 1,3 Millionen Verkehrstote, also täglich mehr als 3000. Da sollte man denken, ein tödlicher Unfall mit einem Fahrzeug, das über eine Autopilotfunktion verfügt, ist keine signifikante Veränderung der Verkehrssicherheit. Die Medien sehen das überwiegend nicht so. Holger Appel von der FAZ erklimmt beispielsweise den Gipfel der Naivität durch diesen Satz:

An diesem tragischen Tag [ist] die Verheißung geplatzt, mit dem vollständig automatisierten Fahren werde es keine Unfälle mehr geben.

Dass autonome Systeme in Zukunft zuverlässiger und sicherer fahren als Menschen, ist absehbar. Vermutlich ist das sogar heute schon der Fall. Und wenn autonome Fahrzeuge in naher Zukunft nur halb so viele Unfälle verursachen würden wie von Menschen gesteuerte Fahrzeuge, könnte das jährlich etwa 12000 Menschenleben in der EU retten. Die Verheißung, es werde keine Unfälle mehr geben… Nicht zu fassen. Ich glaube, jeder Deutschlehrer würde das in einer Mittelstufen-Erörterung bemängeln. In der FAZ wirds gedruckt. Zum Trost: es gibt auf der Welt auch noch vernünftige Journalisten.

„Aufgeplusterte Regionalpartei“

Die CSU hält „ständig die gesamte Bundesrepublik zum Narren“, schreibt Sven Böll in seinem Kommentar Die zerstörerischen Egoisten von der CSU bei Spiegel Online. Der Grund:

Selbst Angela Merkel [hat] vor den Drohungen und dem ständigen Gequengele der Christsozialen kapituliert. Bei ihr, so scheint es, hat die CSU mindestens ein irrsinniges Projekt pro Legislaturperiode gut. Was eben noch das Betreuungsgeld war, ist nun die Ausländer-Maut.

Die Fortsetzung des Kaspertheaters ist schon im Gange: beispielsweise mit der Ablehnung der Stromtrassen und der Forderung nach neuen Gaskraftwerken in Bayern.

 

Goldene Zukunft

In Zukunft können wir einen großen Teil unserer Produkte und Dienstleistungen nahezu kostenlos produzieren und teilen, sagt der Zukunftsforscher Jeremy Rifkin. Schon in einem Vierteljahrhundert wird „ein großer Teil der Menschheit seine eigene erneuerbare Energie herstellen“. Außerdem wird durch GPS-Führung und Carsharing „mit 80 Prozent weniger Autos dieselbe Mobilität erreicht“. Sobald die Menschheit „von den seelenlosen Pflichten des Marktes“ befreit ist, hat sie endlich die Gelegenheit, „Sozialkapital statt Finanzkapital zu erzeugen und die Lebensqualität zu verbessern“. Ja, das klingt wirklich zu schön, um wahr zu sein. Aber wegen Weihnachten lassen wir es jetzt einfach mal so stehen.

Speed!

Wahnsinn:

Arbor Skateboards :: James Kelly – Burn It Down from Arbor Collective on Vimeo.

On a rare occasion, you see a video that makes you stop – stop what you’re doing, stop what you’re thinking, even stop how you’re breathing – a video that masters your emotions and alters your vitals. At that moment, when your heart jumps into your throat, and your nerve endings fire, you realize you’re seeing something memorable.

With that we invite you to see a piece we filmed with Arbor team rider, James Kelly, to support the launch of his new pro model. The final product stopped us in our tracks. It reminded us once again why in downhill skating James is called the American Dream. A title he’s been burning down for years with a humble approach and an unmatched intensity at speed.

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Eine super Partei

Um Bedenken aus Grenzregionen Rechnung zu tragen, soll die Pkw-Maut nun zwar für alle Straßen eingeführt, aber nur auf Autobahnen und Bundesstraßen erhoben werden. Die verzweifelten Versuche, das unhaltbare CSU-Wahlversprechen in Gesetzesform zu gießen, nehmen groteske Formen an.  (Schwäbische Zeitung, 22.09.2014)

 

Kann das der bayerische Möchtegern-König so einfach – ein Gesetz verkünden, das landesweit eingeführt, aber nicht überall vollstreckt wird? Nein, kann er nicht. Wenn ein Gesetz gilt, muss ihm auch überall Geltung verschafft werden. Dass nennt man Rechtsstaat. Langsam wird es Zeit, dass die Bundeskanzlerin dem Komödienstadl ein Ende bereitet. (Kölner Stadtanzeiger, 22.09.2014)

 

Seehofer wäre nicht Seehofer, wenn er seine dickschädeligen Alleingänge von rationalen Erwägungen beeinflussen ließe oder vom Erfahrungsschatz seiner Vorgänger. Sein Wahlversprechen ist in der Welt und er beharrt darauf – selbst um den Preis, dass der CSU-Verkehrsminister in Berlin in die Rolle des Kasperls schlüpfen muss. (Südwestpresse, 22.09.2014 – alle Zitate via DLF Presseschau vom 22.09.2014)

 

Die CSU ist eine super Partei. Ich bin stolz auf diese großartige Volkspartei.
(Gerda Hasselfeldt im Interview mit der Welt, 13.09.2014)