Prima leben und sparen

Das Schöne an der Reform der Krankenkassen, die jetzt von den C-Parteien vorgeschlagen wurde, ist ja dieser Aspekt: Spitzenverdiener werden stärker an den Kosten des Gesundheitssystem beteiligt. Anfang Oktober berichtete der Spiegel von Berechnungen, nach denen der Unterschied beispielsweise bei Josef Ackermann, dem Chef der Deutschen Bank, 44.000 EUR ausmachen würde. Pro Monat, Herr Ackermann. Da lohnt es sich ja richtig, 2006 mal die Sozis zu wählen. Und dann bitte wieder das Victory-Zeichen, wenn Schröder dranbleibt. Wir freuen uns drauf.

Gen-Pflanzen von Gericht

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace darf Produkte des Milchkonzerns Müller nach einem Gerichtsurteil das Oberlandesgericht (OLG) Köln ab sofort wieder als „Gen-Milch“ bezeichnen. Greenpeace will die Verbraucher damit darüber informieren, dass „im Futtertrog der Müller Milchkühe Gen-Pflanzen landen“, meldet Reuters. Aha. Gen-Pflanzen. Da hat man den Eindruck, Greenpeace erkennt nur die Spitze und übersieht dabei den Eisberg. Denn nicht nur die Pflanzen enthalten Gene, sondern auch die Kühe, von denen die Milch stammt. Und so geht es weiter, über den Gen-Fahrer des Milchlasters bis zur Gen-Kassiererin im Supermarkt. Daher, liebe Greenpeacer, empfehle ich euch, die Erde einfach komplett als „Gen-Welt“ zu bezeichnen. Damit bringt ihr das Dilemma, dass alles Lebendige mit Genen verseucht ist, am besten zum Ausdruck. Und beim Oberlandesgericht Köln dürfte der Begriff auch ohne weitere Probleme durchgehen.

Vom Kurs abgekommen

Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, durfte mit Papis Sonnenwagen mal Probefahren, kam aber mangels Navigationssystem vom Kurs ab und verbrannte im anschließenden Tiefflug ganze Ländereien. Ungefähr so ist es aus der griechischen Mythologie überliefert. Ähnlich Unerfreuliches erlebt Volkswagen mit dem Spitzenmodell Phaeton: das Auto ist ein Ladenhüter. „Wer will denn auch zehntausende von Euro für einen Wagen bezahlen, auf dem dick und breit das VW-Logo prangt“, fragt die Frankfurter Rundschau nicht ohne Spott. Um das Image endgültig zu ruinieren, zahlt Volkswagen jetzt den Händlern in den USA für jeden verkauften Phaeton 10000 USD Prämie. So locker sollte das Geld aber eigentlich nicht sitzen. Schließlich versucht der Konzern gleichzeitig, einen zweijährigen Verzicht der Belegschaft auf Lohn- und Gehaltssteigerungen aushandeln.

Say it in German

Kein Witz: Der (inzwischen abgesetzte) Sat-1 Werbeslogan „powered by emotion“ bedeute so viel wie „Kraft durch Freude“, glaubten einige Zuschauer. Die Kölner Namefinding-Agentur Endmark fand in einer Studie heraus, dass große Teile der werberelevanten Zielgruppe gar nicht verstehen, was die Konzerne ihnen mit den englischen Werbeslogans eigentlich mitteilen wollen. Das Douglas-Motto „Come in and find out“ wurde von 20 Prozent der Befragten mit „Komm herein und finde wieder heraus“ übersetzt. Da drängt sich der Gedanke auf: Schade, dass die Ergebnisse nicht nach West- und Ostdeutschland aufgeschlüsselt sind. Damit in Zukunft niemand mehr die wichtigen Botschaften verpasst, geht der Trend jetzt wieder zu deutschen Slogans wie „Sat 1 zeigts allen“, „Ich liebe es“ oder „Lidl ist billig“.

Wir sind die Jungs von der Opel Gang..

Kufi Eingang Die aktuellen Nachrichten treffen mich gerade besonders. In Eltmann wird der Kufi dichtgemacht (-> heute.de), Ausgangspunkt meiner musikalischen Karierre (Kugelfischer Kinderchor) und erster Arbeitgeber für gutbezahlte Ferienjobs zu Schulzeiten. Und Opel GM wird 10.000 seiner Mitarbeiter entlassen (-> Tagesschau.de), was dazu führt, dass ich mir einige Fragen stellen muß.
„Wird es weiterhin Opels geben und was mach‘ ich dann als alter Opelfahrer in der Zukunft?“, „Was wird aus meiner Planung; nächstes Jahr ein neuer Opel?“, wo doch sogar der letze Opel-Test in der Zeit so vielversprechend war. Hmm.. was haben die Toten Hosen noch gesungen, „Wir sind die Jungs von der Opel Gang und haben alle abgehängt„.

Ein ganz anderer Aspekt dieser Meldungen beschäftigt mich noch viel mehr, wie gehen wir damit um, dass die Anzahl der Arbeitsplätze offensichtlich immer weiter sinkt. Wo geht denn da die Reise hin, ist da eine Lösung in Sicht?
Ja und als ich heute meine Wochenzeitung aus dem Briefkasten hole, steht da: „Mehr Wohlstand für alle; Die Deutschen werden weniger. Das ist kein Grund zur Panik, sondern auch eine Chance„. Weiter unten habe ich schon was zu schrumpfenden Städten geschrieben und die Zahlen der Bevölkerungsentwicklung hab‘ ich mir beim statistischen Bundesamt dann auch gleich noch angeschaut.

Klingt dann doch wieder ganz optimistisch, ich bleib dran und vielleicht wird’s dann nächstes Jahr doch ein Opel.

Hallo Herr Kaiser

„Die Zeit läuft“. „Jetzt Steuern sparen.“ So oder so ähnlich versuchen die Versicherer zur Zeit, ihre Kunden zum Abschluss einer Lebensversicherung zu bewegen. Denn steuerfreie Kapitalauszahlung gibt es nur noch für Verträge, die bis zum 31.12.04 abgeschlossen werden. Für die meisten lohnt es dennoch nicht, schnell eine Kapitallebensversicherung abzuschließen. Sagt die Stiftung Warentest. Und die ist doch irgendwie vertrauenswürdiger als Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer.