Anonym

»… Die wirklich Kriminellen dagegen interessiert das alles nicht, denn sie pfeifen auf Verbote und umgehen sie mit technischen Tricks. Durch noch mehr Überwachung würde also nichts gewonnen, sondern nur wieder ein Teil unserer verbliebenen Freiheit zerstört. …«
Anonymität im Netz: Schutz gegen die Tyrannei der Mehrheit, Udo Vetter aus ZDF: Hyperland Blog, 07. August 2011

Das trifft es sehr genau.

Beschwerden zurückgewiesen

01-U1-Titel-201004-Kruzifix 02
Auch wenn manche Leute es nicht wahrhaben wollen: laut Presserat verhöhnt dieses Bild nicht Jesus oder den christlichen Glauben, sondern kritisiert das Verhalten christlicher Würdenträger, die sich ihren Schutzbefohlenen gegenüber falsch verhalten haben. 198 Beschwerden gingen wegen der TITANIC-Karikatur vom April 2010 beim Presserat ein. Sie wurden als unbegründet zurückgewiesen.

Korrigiert

Erst geht’s nur um einen Schweißfleck von Fr. Merkel auf den Bayreuther Festspielen. War der jetzt da oder nicht.
Aber jetzt hat »die CDU .. die entsprechende Passage aus dem Fernsehinterview später auf ihrer Homepage im Internet zweimal verändert, weil bei der ersten Korrektur erneut ein Fehler passierte.«, Fr. Merkel hat in einem ARD-Interview Brutto mit Netto verwechselt. Kann ja auch mal einer Kanzlerkandidatin passieren, oder?
Aber wer weiß denn da jetzt, ob die CDU-Team-Zukunft-Aussagen morgen noch stimmen?

Frühling bei Söder

Das Zentralkomittee der CSU bleibt offensichtlich beim Beschluss, ihren besten Blogger Markus Söder aus dem Netz zu nehmen. Wir halten diese heimliche Zensur für skandalös und werden sie daher weiterhin anprangern. www.soeder.de darf nicht sterben! Aus aktuellem Anlass zitieren wir jetzt also Markus Söders Gedanken zum Thema Frühling – wie sie in der guten alten Zeit auf seiner Website zu finden waren:

160

Liebe Leser,

ohne Sonne – das haben wir schon in der Schule gelernt – gäbe es auf der Erde überhaupt kein Leben. Es ist ein Wunder der Natur, wie Pflanzen Sonnenlicht in chemische Energie umwandeln können. Wir Menschen brauchen Sonnenlicht aber auch für unsere Seele. Ein grauer Tag ohne Sonne hat es bei uns ganz schwer, zu einem halbwegs erträglichen Tag zu werden. Es gibt wahrscheinlich niemanden, der sich nach dem Aufstehen über Nieselregen oder Graupelschauer freut, wenn er aus dem Fenster schaut. In Ländern, in denen seltener die Sonne scheint, haben die Leute mehr Depressionen als anderswo. Dunkelheit macht schwermütig. Ich finde, dass es jetzt lange genug dunkel war. Am Sonntag ist Frühlingsanfang. Astronomen berechnen dieses Datum danach, wann die Sonne am Himmel von der Nord- auf die Südhalbkugel wechselt. Seit jeher gilt der Beginn der wärmeren Jahreszeit als eine Art Aufbruch. Seit jeher gilt der Frühling als die Zeit, in der wir besonders gerne Gefühle zeigen. Es gibt ziemlich wenige romantische Geschichten, die im Herbst oder im Winter spielen. Es gibt unzählige wundervolle Zeilen über den Frühling. Alle großen Dichter haben ihm ihre schönsten Werke gewidmet. Ein paar davon werde ich am Sonntag lesen. Und mich freuen. Selbst, wenn es regnen sollte. Ihr Markus Söder (Ende des Zitats)

Was lernen wir aus diesen Zeilen? Unsere Vorurteile sind völlig falsch. Auch hohe CSU-Funktionäre sind Menschen. Sie denken und fühlen wie wir. Sie lesen Gedichte. Sie zeigen im Frühling besonders gerne ihre Gefühle. Sie kennen sich aber auch mit Ländern aus, in denen seltener die Sonne scheint. Und sie wissen, wann die Sonne auf die Südhalbkugel wechselt. Dunkelheit macht sie schwermütig. Deswegen stehen sie ganz oben. Im Licht. Das brauchen sie für ihre Seele.

Post von Söder

Naja, nicht direkt von Dr. Söder selbst, sondern von Hans-Peter Trinkl, dem persönlichen Referenten des CSU-Generalsekretärs. „Die Homepage von Herrn Dr. Söder wird derzeit neu gestaltet. Bis dahin werden die Besucher auf csu.de umgeleitet“, schreibt Herr Trinkl auf Anfrage. So sind wir also gezwungen, woanders nachzulesen, was Markus Söder der Welt zu sagen hatte. Ein Beispiel: „Unsere Frauen machen Karriere. Sie fliegen Flugzeuge über den Atlantik. Sie steuern große Unternehmen. Sie boxen und sie spielen Fußball. Es gibt nur noch ein paar Hoheitsgebiete, in dem wir Männer die Hosen anhaben.“ Als ich diese Sätze aus der Söder-Feder noch einmal las, fiel mir auf: diesen Ich-seh-die-Welt-mit-Kinderaugen-Stil kenne ich doch irgendwoher. Genau so liest sich nämlich die Bild-Kolumne von Franz-Josef Wagner, dem zweifellos schlechtesten Journalisten im deutschen Sprachraum. Also Herr Söder, wenn es intellektuell für die Politik nicht mehr reichen sollte, dann versuchen Sie es doch mal bei der Bild-Zeitung, die suchen immer wieder mal jemanden.