Global denken, lokal sprechen

Wofür brauchen wir eigentlich diese ganzen Anglizismen? Die deutsche Sprache stellt uns doch so elegante Worte wie „Listenstürmer“, „Staun-BH“, „Sprudelwanne“, „Haarpflegesprühnebel“ oder „fallweises Telefonieren“ zur Verfügung. Deutsche! Wisst ihr nicht, was „abgefuckt“, „Insidergeschäft“ oder „Callboy“ in eurer Muttersprache heißt? Na dann schaut einfach hier nach.

Lauf davon und versteck dich

Deutschland wird also beim Eurovision Song Contest dieses Jahr mit einem Liedchen antreten, das für meinen Geschmack ziemlich stark an den Four-Non-Blondes-Heuler „What´s going on?“ erinnert. Immerhin: Mit „Run and Hide“ beinhaltet der Titel des Stücks auch gleich den entsprechenden Warnhinweis, was zu tun ist, wenn Gracia anfängt zu singen. Was bleibt sonst noch über die nationale Vorausscheidung zu sagen? Der unerträgliche Beckmann taugt nicht einmal als Dieter-Thomas-Heck-Imitator. Und Milka, bitte! Opfer einen Teil deines Honorars und nimm endlich an einem Lehrgang zur Interview-Technik teil.

Wer im Treibhaus sitzt…

…sollte keine Wasserkraftwerke betreiben. Denn Stauseen zur Stromerzeugung produzieren möglicherweise zuviel Treibhausgase. Dieses schmutzige Geheimnis der Wasserkraft hat die Zeitschrift New Scientist entdeckt. Pflanzen werden demnach während des Stauens überflutet und dann zu Kohlendioxid und zu Methan umgewandelt. In einigen Fällen werden durch Wasserkraft mehr Treibhausgase erzeugt als bei der Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern, heißt es in dem Bericht. Naja, ich habe da noch meine Zweifel. Erstens: Wären die Pflanzen nicht früher oder später auch ohne Stausee verrottet? Und zweitens: Die Pflanzen und die entstandenen Gase sind ja irgendwann mal weg. Wie soll das Wasserkraftwerk dann noch Treibhausgase produzieren?

Selbstverschluckung in Indien

Wem die Schlagzeilen der hiesigen Boulevardpresse zu langweilig sind, dem lege ich ans Herz, die Website von Weekly World News zu besuchen. Wo sonst findet man Berichte wie Wissenschaftler erzeugen Diamanten aus Hundekacke oder Belgien durch Schurken-Asteroid zerstört. Aus einer älteren Ausgabe der Zeitschrift stammt diese Meldung:

Um den Wahrheitsgehalt des Artikels zu überprüfen habe ich bei Google nach „Shreedeep Khandkar“ gesucht – kein einziger Treffer. Der Guru ist tatsächlich restlos verschwunden.

Verschwörungen

Das HIV-Virus wurde künstlich in US-Labors hergestellt, Saddam Hussein hatte Verbindungen zu Aliens, Paul McCartney starb 1966 und wurde durch ein Double ersetzt. Alles schwer glauben, aber nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen. Ist die Welt voller Manipulationen? Wäre es so, wir würden es vermutlich nie erfahren. Zum Trost kann man sich hier einen Überblick über die wichtigsten Verschwörungstheorien verschaffen.

Im Ashram der Kapitalanlage

Börsengurus wie Markus Frick stehen immer wieder im Verdacht, Aktien zuerst zu kaufen, dann zu empfehlen und aus der steigenden Nachfrage Profit zu schlagen. Eine billige, aber lukrative Masche. Aber wir wollen dem Bäckermeister Frick ja nichts unterstellen. Schließlich will er nur sein Wissen teilen und andere am Glück teilhaben lassen. Ein vierstündiges Seminar kostet 79 EUR – absolut preiswert, wenn man dadurch Millionär wird. Wahrscheinlich erfährt man dort von Herrn Frick solche Börsengeheimnisse wie dieses hier:

Halten Sie immer nur so viele Aktien in Ihrem Depot, wie Sie sich zutrauen würden, Kinder gleichzeitig zu erziehen.
Als Richtwert kann man etwa drei bis vier Aktien.“

So steht es wörtlich auf seiner Homepage. Kleiner Tipp, Herr Frick: einen Punkt setzt man immer erst dann, wenn ein Satz zu Ende ist. Zum Schluss noch eine Frage: Wir haben schon vier Telekom-Aktien, und jetzt überlegen wir uns, ob wir noch eine weitere bekommen sollen. Was meinen Sie, schaffen wir es, alle fünf gleichzeitig zu erziehen, oder sollen wir warten, bis die ersten vier aus dem Haus sind?