Von Kipfla und Fangerles

Geboren in Unterfranken, Ausbildung in Mittelfranken und Arbeiten in Oberfranken, Stationen einer Karriere, die hohe Anforderung an die Mehrsprachigkeit stellt.
So gibt es für den Brotanschnitt allein in Unterfranken schon eine Variationsbreite von Knörzla über Kipfla bis Odeckerla.

In Mittel- und Oberfranken geht’s natürlich genauso weiter und da sind wir noch weit weg vom ‚alten‘ Bayern, den Schwaben und Oberpfälzern!

Wer sich nun einen akustischen bayrischen Dialektüberblick verschaffen will, dem sei der sprechende Sprachatlas von Bayern wärmstens empfohlen.
Die Bayerische Staatsbibliothek hat diesen Sprachatlas vor kurzem ins Netz gestellt.

Basis für diese Atlanten sind jeweils einwöchige Aufnahmefahrten zu ca. 1600 Orten in ganz Bayern, die aus jedem Ort ein vergleichbares Datenmaterial von mindestens 2300 in phonetischer Schrift festgehaltenen Dialektsequenzen erbracht haben.

Die für den ‚Sprechenden Sprachatlas von Bayern‘ verwendeten Tondokumente aus 70 Orten wurden 2006 neu aufgenommen und aufbereitet. (BSB, 02.12.2008)

zum Sprachatlas
Bildquelle: Bayerische Staatsbibliothek

Eine Ohrenweide für Kenner und ein Sprachführer für Zugereiste und Interessierte.

Landtagswahlen 2008

Mannomann, wer hätte das gedacht, dass die ruhmreiche CSU so abschmiert. Den Ministerpräsidenten trifft das offensichtlich völlig unvorbereitet – gestern hat er noch verkündigt, ein Plan B sei nicht nötig. Gefährlich ist das Wahlergebnis auch für die taz: sie versprach Neu-Abonnementen einen Gratis-Monat für jedes angefangene Prozent, das die CSU bei der Landtagswahl 2008 unter 50% der Stimmen bleibt. Das wären dann nach unserer Rechnung 7 Monate – also eine ziemliche Umsatzeinbuße, wo die taz doch eh schon immer so knapp bei Kasse ist. Und überhaupt: handelt es sich dabei nicht um Wahlmanipulation? Aber Spaß beiseite. Beim Statistischen Landesamt kann man noch mal in Ruhe nachschauen, wo die CSU am meisten Wähler verloren hat und wie sich die anderen Parteien in den einzelnen Wahlbezirken geschlagen haben.

ICE

Bald ist es soweit, dann kann ich meinen Mitschreiber in München in ca. 90min mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, 20 min gehen dabei schon für die Strecke Erlangen – Nürnberg drauf.
Am Samstag wurde die ICE-Neubaustrecke zwischen München und Nürnberg feierlich eingeweiht. Ein ICE Sonderzug ist die Strecke in derzeit noch 78 min abgefahren. Ab Dezember soll der Zug im regulären Betrieb, zwischen den zwei größten Städten Bayerns, nur noch 62 min brauchen. Dabei wird er auf den 171 Kilometern alleine durch 27 km Tunnels fahren. Der Spaß wird mich aber auch ca. 40 Euro kosten und zurück nochmal so viel.

Wieviel er mich schon gekostet hat, auch wenn ich den Service nie benutzen würde, will ich gar nicht wissen, aber die Baukosten für die sehr umstrittene Strecke belaufen sich auf 3,6 Milliarden Euro, doppelt so viel wie zunächst geplant.

Ach ja, die restliche Zeit habe ich als Reserve geplant – hoffentlich verdoppelt sich die nicht auch.

Uckermark

Leider haben wir nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern.„, meint unser Ede. Wie kommt er nur dazu sowas zu sagen? Vielleicht sollte er mal Urlaub in den neuen Bundesländern machen oder mit einem seiner Kollegen dort tauschen.
Nachdem ich heute gewählt habe, werde ich jetzt in die Uckermark aufbrechen und mir den deutschen Osten ein Weiteres mal anschauen.

Mir san mir

Die Kleinkarierten, so heißt es jedenfalls in einem Lied von Attwenger, konzentrieren sich vor allem darauf, das Eigene zu feiern und alles Andere zu negieren. Hier in Bayern drückt man sich da etwas einfacher aus: „Mir san mir“ – was ungefähr soviel heißt wie: „Die Andern interessieren uns nicht, denn wir sind etwas ganz Besonderes“. 2000 Kleinkarierte haben sich in den letzten Monaten per Unterschrift gegen den Bau einer Moschee in München-Sendling ausgesprochen. Vielleicht sehen sie in der Moschee ein „Zeichen tödlicher Bedrohung“, wie es in einem Flugblatt zu lesen war. Vielleicht würden sie noch ganz andere Sachen unterschreiben, wenn man sie nur ließe. Den Münchner Stadtrat konnten sie damit nicht beirren. Er hat dem Bau der Moschee zugestimmt.