Leistung, die Leiden schafft

pi010205cBei der Deutschen Bank l?uft es zur Zeit gar nicht gut. Der Firmenchef steht schon wieder wegen Untreue vor Gericht und hat jetzt noch eine zusätzliche Anzeige von Leo Kirch an der Backe. Außerdem hat es die relativ kleine und hartnäckige Gruppe Urgewald geschafft, die Deutsche Bank von der Finanzierung eines Atomkraftwerkes in Bulgarien abzuhalten. Nicht gerade Werbewochen für das traditionsreiche Kreditinstitut.

Vorsicht Zitat

Im letzten Monat habe ich im Eintrag Keine Lust zum Sortieren ein Zitat aus Nick Hornby’s High Fidelity eingefügt. Ursprünglich war der Umfang des Zitats von „Dienstag abend ordne ich meine Plattensammlung neu…“ bis „… meine Autobiographie schreiben zu können, ohne auch nur einen Stift in die Hand nehmen zu müssen.„, das sind etwa 4 Sätze aus meinem Knaur Taschenbuch. Irgendwann nach dem Veröffentlichen ist mir dann der Satz, „Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden“ auf den ersten Seiten das Buches aufgefallen.

Erst habe ich in der Wikipedia unter Zitat nachgeschaut, dann aber gleich eine Mail an den Knaur Verlag geschrieben und nachgefragt, ob mein Zitat OK wäre. Die Antwort:

Sehr geehrter Herr Zieg,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 6. September.

Grundsätzlich ist es so, dass Abdrucke von Textstellen aus Bücher , die über eine Länge von drei Zeilen hinausgehen, genehmigungspflichtig sind. Dies ist also bei dem von Ihnen verwendeten Textstück der Fall.

Da wir jedoch nicht über die Abdruckrechte des Titels HIGH FIDELITY von Nick Hornby verfügen, wenden Sie sich bitte an den folgenden Verlag, um die Genehmigung zu erhalten:

Kiepenheuer & Witsch
Verlag GmbH & Co.
Rondorfer Str. 5
50968 Köln

Mit freundlichen Grüßen

Aha, also ich gleich weiter gemailt an KiWi, gespannt auf deren Antwort. Hier ist sie:

Sehr geehrter Herr Zieg,

leider ist alles ein bisschen komplizierter. Sie müssen, wenn Sie wie in diesem Fall einen Auszug aus „High Fidelity“ von Nick Hornby veröffentlichen wollen, erst einmal bei uns dem Verlag anfragen, da es sich nicht um ein Zitat sondern wie hier um eine halbe Seite handelt. Dafür bekommen wir eine Lizenzgebühr. Weiterhin würden wir diese Genehmigung in der Regel auf ein Jahr begrenzen. Vorher müssten wir wiederum, da die elektronischen Rechte nicht bei uns liegen, beim Autor bzw. der Agentur des Autors nachfragen, ob er damit einverstanden ist. In diesem Falle würde es sich für ein Jahr im Internet um etwas € 50,00 + MWSt handelt, die wir von Ihnen bekommen würden, wenn, wie gesagt, der Autor zustimmt.

Jetzt bitte ich Sie erst einmal den Auszug von Ihrer Webseite zu entfernen und die Frage ist halt, soll ich beim Autor nachfragen.

Mit freundlichen Grüßen

Der aufmerksame Leser hat ja schon bemerkt, dass ich das Zitat daraufhin deutlich, auf nicht ganz einen Satz, gekürzt habe. Den KiWis habe ich geantwortet, dass ich nicht an einer Nachfrage beim Autor interessiert sei und das ich die Textstelle auf ein (imho) ‚echtes‘ Zitat gekürzt habe. Seitdem habe ich nichts mehr gehört und daraus geschlossen, dass dies wohl so OK ist.

Wer sich jetzt fragt: „Was darf ich eigentlich bloggen?“, sollte sich mal den Artikel „Darf ich das bloggen?“ bei Spreeblick durchlesen.

Per Einschreiben

Einen Vertrag beim Internetprovider 1und1 zu kündigen, ist gar nicht so einfach. Es gibt zwar eine spezielle Website zur Vertragsverwaltung, aber im Kündigungsfall muss der Kunde erst mal Angaben dazu machen, warum er kündigt – oder Angaben dazu machen, dass er keine Angaben machen will. Nach dieser Prozedur erfahre ich, dass zur Vertragskündigung eine Authentifizierung notwendig ist, die ich telefonisch einholen muss. Der Mitarbeiter, den ich dann am Telefon habe, nimmt zwar den Authentifizierungscode entgegen, schaltet jedoch die Kündigung nicht frei, sondern verspricht einen Rückruf, der dann allerdings nicht stattfindet. Glücklicherweise, liebe Einsundeinser, kann man ein Kündigungsschreiben ja auch einfach per Post an den Firmensitz schicken. So habe ich es schließlich auch gemacht – und zwar als Einschreiben, damit es nachher nicht heißt, die Authentifizierung sei fehlgeschlagen.

Linken verboten

Wer auf seiner Website einen Link auf die russische Musik-Download-Plattform AllofMP3 setzt, bekommt möglicherweise Ärger mit der Münchener Rechtsanwaltskanzlei Waldorf, berichtet Heise-Online. Grund: Durch das Setzen des Hyperlinks auf die fragliche Internetseite unterstützt man die rechtswidrige Verbreitung geschützter Tonaufnahmen, so die Rechtsanwälte. Nach Raubkopierern sind Linksetzer jetzt also auch schon Verbrecher?

Schönen Abend noch

Am 13. April will das Braunschweiger Landgericht in zweiter Instanz klären, ob Fußballstar Stefan Effenberg bei einer Verkehrskontrolle einen Polizisten als Arschloch beschimpft hat. 2003 wurde „Effe“ wegen dieser Beleidigung zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt. Daraufhin hatte er Berufung eingelegt. Der 36 Jahre alte Sportler behauptete damals vor Gericht, er habe zum Polizisten lediglich gesagt: „Einen schönen Abend noch“. Also immer vorsichtig sein, wem man einen schönen Abend wünscht.

Just Say No

Von den Medien wird ja oft vernachlässigt, dass religiöser Fanatismus nicht nur im Nahen Osten zu finden ist. Immerhin berichtete die Welt vor einigen Jahren, dass 23 Prozent der Sekundarstufenlehrer in den USA ihren Schülern Abstinenz als einzig wirksame Methode zur Schwangerschaftsverhütung beibringen. Neben den offiziellen Websites der Abstinenzbefürworter wie Sexrespect stehen der Jugend der Vereinigten Staaten jedoch auch ergänzende Informationsangebote wie Sex is for Fags oder Iron Hymen zur Verfügung. Natürlich strikt nach Geschlechtern getrennt gibt es dort für Jungs wertvolle Tipps zur Sexvermeidung wie „Spending countless hours playing Halo 2, Doom 3 or Medal of Honor helps you focus on the important things in life, like computer-generated mass murder.“ In der Mädchen-Variante heißt es: „The stuff that comes out of boys every time they use you has as many calories as seven whole pints of Häagen-Dazs. That’s why all the girls who do ´it´ always get so fat and ugly.“ Jetzt können wir nur noch hoffen, die Kids merken, dass da irgendwas faul ist.