Rapser’s Delight

Gestern war ich auf einem Vortrag, bei dem wieder mal der Ersatz der fossilen Treibstoffe durch Pflanzenöl glorifiziert wurde. Dazu habe ich Folgendes herausgefunden: Deutschland verbraucht jedes Jahr deutlich mehr als 100 Mio. Tonnen Mineralöle. Mit Raps können jährlich etwa 140 Tonnen Öl pro Quadratkilometer erzeugt werden. Die gesamte Ackerfläche, die in Deutschland verfügbar ist, beträgt 120000 Quadratkilometer. Kurz gesagt: eine (natürlich fiktive) deutschlandweite permanente Rapsmonokultur könnte 17 Mio. Tonnen Pflanzenöl erzeugen ? und würde dann weniger als 15% des gegenwärtigen nationalen Ölbedarfs decken. Fossilen Brennstoffen kritisch gegenüberzustehen ist kein Grund, diese Fakten zu ignorieren.

Uschi mach kein Quatsch

Trotz der Finanzengpässe in der Rentenversicherung lehnt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sowohl Beitragsanhebungen als auch eine Kürzung der Altersbezüge ab. Stattdessen müsse der Bund einspringen, um weitere Zahlungen zu gewährleisten, forderte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer, wie die «Neuen Osnabrücker Zeitung» am Dienstag berichtete.

So, Uschi, dieser Vorschlag lässt sich ja ganz einfach zusammenfassen: Der DGB schlägt also vor, dass der Staat Geld auszahlt, das er gar nicht hat, sondern sich erst leihen muss. Der DGB ist also auch dafür, dass die Zinsen, die dabei anfallen, ebenfalls mit Steuergeldern bezahlt werden. Und dass das Geld dann nicht mehr zur Verfügung steht, um damit Schulen oder Kindergärten zu finanzieren. Gut, dass wirs wissen, Uschi. Gut, dass wirs wissen.

Wer im Treibhaus sitzt…

…sollte keine Wasserkraftwerke betreiben. Denn Stauseen zur Stromerzeugung produzieren möglicherweise zuviel Treibhausgase. Dieses schmutzige Geheimnis der Wasserkraft hat die Zeitschrift New Scientist entdeckt. Pflanzen werden demnach während des Stauens überflutet und dann zu Kohlendioxid und zu Methan umgewandelt. In einigen Fällen werden durch Wasserkraft mehr Treibhausgase erzeugt als bei der Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern, heißt es in dem Bericht. Naja, ich habe da noch meine Zweifel. Erstens: Wären die Pflanzen nicht früher oder später auch ohne Stausee verrottet? Und zweitens: Die Pflanzen und die entstandenen Gase sind ja irgendwann mal weg. Wie soll das Wasserkraftwerk dann noch Treibhausgase produzieren?

Schuldenfalle

Mit 1400 Milliarden Euro sind die öffentlichen Haushalte in der Bundesrepublik verschuldet. Je nach Zinssatz müssen wir also etwa 30 bis 50 Milliarden Euro Zinsen jährlich für diese Kredite durch Steuergelder aufbringen. Ganz schön viel. Aber es gibt ja einen Ausweg: einfach noch mehr Schulden machen und davon die Zinsen bezahlen. Prima Idee. Und dann wieder wochenlang diskutieren: Steuern rauf! Ausgaben kappen! Sparen! Aber wo? Oder doch Steuern runter und mehr Schulden machen, damit die Konjunktur anspringt? Hauptsache, keiner kommt auf die Idee zu fragen, wo die 30 bis 50 Milliarden eigentlich landen, die uns so Jahr für Jahr verlorengehen.

Museumsreif

„Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial Schwachen die Kinder kriegen“, sagte Daniel Bahr, der für die FDP im Bundestag sitzt, kürzlich der „Bild am Sonntag„. Deutschland gebe viel Geld aus, um sozial schwachen Familien zu helfen. Die Politik habe dagegen versagt, Akademiker bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches zu unterstützen. Wenn Hochschulabsolventinnen künftig mehr Kinder bekämen, stünde Deutschland auch bei der Pisa-Studie besser da, findet Daniel Bahr. Was soll man bloß mit solchen Leuten wie Ihnen machen, Herr Bahr? Naja, wenn man Ihren Lebenslauf so anschaut, nichts erlebt außer Schule, Dresdner Bank und FDP, das ist eigentlich schon Strafe genug. Vielleicht verstehen Sie ja selbst nicht, warum Sie so komische Sachen sagen müssen. Dabei ist es ganz einfach: egal was aus den „falschen“ Kindern mal wird, eines werden sie bestimmt nicht – und zwar FDP-Wähler. Und dann, wir können es kaum erwarten, kommt ihre komische Klientelpartei endlich dorthin, wo sie hingehört. Nämlich nach Unter den Linden ins Deutsche Historische Museum.