„Ein zerstrittener Haufen“


Tja, nicht mehr viel übrig von dem, was Angela Merkel früher als Wunschkoalition bezeichnet hat. Bei den Streitereien der Koalitionspartner untereinander nimmt die CSU mal wieder eine Sonderstellung ein: Sie nutzt zusätzlich die Möglichkeit des Streits innerhalb der eigenen Partei, also Berlin-CSU gegen München-CSU. Der Sozialexperte der CSU-Landesgruppe Max Straubinger stellt fest: „Die CSU wirkt wie ein zerstrittener Haufen“ und wird sogar noch konkreter: „Das Problem hat einen Namen, und der lautet Söder.“

Bücher für den Präsidenten

Der Landesverband NRW des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) ruft die Bevölkerung auf, dem Bundespräsidenten Horst Köhler zum Weihnachtsfest Bücher zu schenken. Die Vorgeschichte: Köhler sagte bei der 50-Jahr-Feier des Instituts für Neutestamentliche Textforschung der Universität Münster, die Bibel sei für ihn das wichtigste Buch, dass er kenne. Dem hält der IBKA entgegen:

„Die Bibel ist ein vielschichtiges und in Teilen sogar inhumanes Buch. Den Anspruch, auch in der heutigen Gesellschaft ethische Orientierung zu bieten, kann sie nicht einlösen. (…) Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sollte dem Bundespräsidenten deutlich wichtiger sein als jedes andere Buch.“

Wie wahr. Hier die Adresse für Büchersendungen:

Bundespräsident Horst Köhler
Bundespräsidialamt
11010 Berlin

Randgruppen

02-berlin-26-10-09-unterzeichnung-des-koalitionsvertrages

Behinderte, Ossis, Adlige, Homosexuelle, Adoptivkinder, Frauen, Juristen – es gibt nur noch wenige gesellschaftliche Randgruppen, die nicht in der neuen Bundesregierung vertreten sind. Apropos Randgruppen – die bayerische CSU hat ihr enttäuschendes Bundestagswahlergebnis recht gut verkauft: mit nur 2,8 Mio. Zweitstimmen erhält sie drei Ministerposten, bei der FDP führten 6,3 Mio. Zweitstimmen zu fünf Ministerämtern. Deutlich schlechter ist das Verhältnis bei der CDU: trotz 11,8 Mio. Zweitstimmen bei der Bundestagswahl kam die Merkel-Partei auf lediglich sieben Ministerämter.

5 mal 3 = 15 plus 1?

Spon Kabinett

Kopfrechnen gehört offensichtlich nicht zu den Stärken der Redakteure bei Spiegel Online. Also: das neue Kabinett besteht aus 15 Ministern. Die passen aber nur in eine 5×3-Matrix, wenn Frau Merkel nicht dabei ist. Deswegen musste bei dieser Grafik ein Minister draußen bleiben. Und wen traf es? Natürlich Ronald Pofalla. Ganz schön gemein.

Speak you english?

WesterwelleDie Bundestagswahlen zeigen: FDP-Wähler werden eine immer wichtigere Zielgruppe, die auch hier bei Streifzüge nicht mehr vernachlässigt werden kann. Als erster Schritt die große Umfrage unter allen FDP-Fans: wie gefällt euch euer Vorsitzender besser: wenn er kein Englisch spricht, oder wenn er es doch tut? Eine schwere Wahl, oder?

Das Hauptproblem

Donnerstag vergangener Woche trat der neue CSU-Superman, der Bayern-Barack, „the Sexiest Man in Politics„, Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor Guttenberg bei einer Wahlkampfveranstaltung in München auf. Wer jedoch gehofft hat, dort etwas über die wirtschaftspolitischen Konzepte der CSU zu erfahren, wurde enttäuscht. Stattdessen sagte Guttenberg beispielsweise zu den Folgen der Finanzkrise für den Arbeitsmarkt: „Wenn wir eine Pflicht haben, dann die, zu überlegen, wie wir dem begegnen können.“ Da fühlte sich mancher Zuhörer unwillkürlich an die berühmte Bundestagsrede von Loriot erinnert, in der es unter anderem hieß: „Und wo haben wir denn letzten Endes, ohne die Lage unnötig zuzuspitzen – und da liegt doch genau das Hauptproblem.“