Minderheiten

Mit solchen kleinen Humorjuwelen erfreut der sächsische Sänger und Betroffenheitslyriker Olaf Schubert sein Publikum:

„Minderheiten sind ja nicht deswegen in der Minderheit, weil sie so wenige sind, sondern sie sind einfach zu verschieden. Wenn die Minderheiten sich zusammentun würden, wären sie in der Mehrzahl! Sicher: dann wäre zwar die Mehrheit in der Minderzahl – aber dann müssten die sich eben auch zusammentun.“

Denjenigen, die Zeit haben, ein bisschen darüber nachzudenken, kann ich schon mal versprechen: es lohnt sich. Denn im Kern einer guten Pointe steckt ja oft eine tragische Wahrheit. Wir hatten im Februar wieder das Vergnügen, Olaf Schubert in Nürnberg auf der Bühne zu sehen – ein unvergessliches Erlebnis.

Schönen Abend noch

Am 13. April will das Braunschweiger Landgericht in zweiter Instanz klären, ob Fußballstar Stefan Effenberg bei einer Verkehrskontrolle einen Polizisten als Arschloch beschimpft hat. 2003 wurde „Effe“ wegen dieser Beleidigung zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt. Daraufhin hatte er Berufung eingelegt. Der 36 Jahre alte Sportler behauptete damals vor Gericht, er habe zum Polizisten lediglich gesagt: „Einen schönen Abend noch“. Also immer vorsichtig sein, wem man einen schönen Abend wünscht.

Just Say No

Von den Medien wird ja oft vernachlässigt, dass religiöser Fanatismus nicht nur im Nahen Osten zu finden ist. Immerhin berichtete die Welt vor einigen Jahren, dass 23 Prozent der Sekundarstufenlehrer in den USA ihren Schülern Abstinenz als einzig wirksame Methode zur Schwangerschaftsverhütung beibringen. Neben den offiziellen Websites der Abstinenzbefürworter wie Sexrespect stehen der Jugend der Vereinigten Staaten jedoch auch ergänzende Informationsangebote wie Sex is for Fags oder Iron Hymen zur Verfügung. Natürlich strikt nach Geschlechtern getrennt gibt es dort für Jungs wertvolle Tipps zur Sexvermeidung wie „Spending countless hours playing Halo 2, Doom 3 or Medal of Honor helps you focus on the important things in life, like computer-generated mass murder.“ In der Mädchen-Variante heißt es: „The stuff that comes out of boys every time they use you has as many calories as seven whole pints of Häagen-Dazs. That’s why all the girls who do ´it´ always get so fat and ugly.“ Jetzt können wir nur noch hoffen, die Kids merken, dass da irgendwas faul ist.

Jenseits von Gut und Böse

Seit biblischen Zeiten befürchtet der Mensch, dass er für falsches Verhalten von höheren Wesen mit ungünstigen klimatischen Verhältnissen bestraft wird. Wissenschaftler der Universität Stockholm behaupten jetzt, dass der jahrzehntelange zelebrierte Treibhauseffekt auch in die Kategorie Aberglauben gehört. Denn die Temperaturkurve, mit der die Erwärmung der Atmophäre durch menschlichen Einfluss so gut dargestellt werden kann, beruhe auf Messfehlern und müsse korrigiert werden. Was wäre das für eine Enttäuschung, wenn sich herausstellt, dass es der Atmosphäre ziemlich egal ist, was wir so treiben. Und vor allem: wenn Mutter Natur sich weigert uns zu sagen, was gut und was böse ist – woher sollen wir es dann wissen?

König der Burger

Welcher Burger ist der beste? Für große Teile der Gesellschaft eine Frage von religiöser Bedeutung. Um ein für alle mal Klarheit zu schaffen, musste ein objektiver Schiedsrichter her. Außer Robert Hoyzer kam eigentlich nur die Stiftung Warentest in Frage. Sie teilte die Burger in drei Kampfklassen ein: Burger aus dem Fastfood-Restaurant sowie gekühlte und tiefgekühlte Burger aus dem Supermarkt. Und wer baut jetzt die besten Burger? Zweimal dürft Ihr raten. Die Überschrift, die sich die Redakteure bei Stiftung Warentest ausgedacht haben, verrät auf elegante Weise bereits die ganze Wahrheit: „Mc Donald´s ist der Burger King„.

Evolutionsschwindel

Wir haben es ja immer gewusst: Charles Darwin lag genauso falsch wie Karl Marx. Die Evolution, genau wie der Kommunismus – nichts als grober Unfug. Das jedenfalls behauptet Harun Yahya, der eigentlich Adnan Oktar heißt, in seinem Buch und auf seiner Website. Sehr ausführlich beweist Herr Oktar dabei vor allem eines: dass er die Evolutionstheorie gar nicht richtig verstanden hat. Ist ja nicht schlimm. Wenn er dann aber behauptet, dass der Darwinismus die Ursache für die beiden Weltkriege und für den Terrorismus ist, dann wird es langsam schon ein bisschen gefährlich. Wie so oft bei Menschen, die einen allzugroßen Drang haben, ihre religiösen Ansichten mitzuteilen.