Schenk nochmal ein!

UdoUdo Jürgens will kriminelle Ausländer abschieben. „Wer einen 70-Jährigen verprügelt, ihn mit ‚Scheiß-Deutscher‘ beschimpft, hat in unserem Land nichts zu suchen“, sagte der Sänger. Na, wenn da mal nicht der Bockelmann zum Gärtner gemacht wird. Schließlich ist Udo in Klagenfurt geboren und besitzt „nur“ die österreichische und Schweizer Staatsangehörigkeit. Mit anderen Worten: er ist ja selbst genau genommen gar kein Scheiß-Deutscher, sondern eher ein bekloppter Österreicher. Und mit bekloppten Österreichern haben wir im vergangenen Jahrhundert… naja, egal. Als Maßnahme gegen Jugendkriminalit?t forderte der 73-Jährige jedenfalls mehr Investitionen in Bildung. Vermutlich meint er damit den Kauf seines zufällig zeitgleich erschienenen Albums „Einfach ich“.

Hassprediger?

besuch generalIm Juni 2007 hat das Landgericht Köln entschieden, dass Kardinal Joachim Meisner nicht als Hassprediger bezeichnet werden darf. Wenn man dem Kabarettisten Jürgen Becker glaubt, sind aber folgende Aussagen weiterhin erlaubt: Meisner sei eine „Nulpe“ oder in der freien Wirtschaft würde er „nur als Pförtner eingestellt werden“. Als logische Konsequenz erwarten wir jetzt, dass die Pförtner ihrerseits vor Gericht gehen, weil sie es als beleidigend empfinden, mit Kardinälen verglichen zu werden. Das komplette Interview mit Jürgen Becker im Deutschlandfunk (28. Juni 2007, ca. 7 min.): [audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/06/28/dkultur_200706281908.mp3]

Rückkehr des Denkvermögens

Erde-frei

Wie schön, dass wir das noch erleben dürfen: „Das eigentliche Problem mit dem Weltklima ist der Verlust des Denkvermögens“, schreibt Wolf Lotter in der März-Ausgabe von Brandeins. Denn wenn wir die Prognosen ernst nehmen, so heißt es in dem Artikel weiter, müssen wir uns langsam aber sicher Fragen wie diese stellen:

Welche Maßnahmen sind in küstennahen Regionen zu ergreifen? Welche Technologien und Verfahren brauchen wir, um die Landwirtschaft den sich verändernden Verhältnissen anzupassen? Welche Nachteile, aber auch welche Vorteile ergeben sich im globalen Maßstab durch die Erwärmung? Wie können die Nachteile durch die Vorteile ausgeglichen werden? Die Antworten darauf brauchen vor allem eines: Sachverstand, Ruhe und Pragmatismus, vor allen Dingen aber auch eine Haltung, die nicht sagt: Wir werden alle zugrunde gehen. Sondern: Wir werden das bewältigen. Wir kriegen das hin.

Wahrheitsverkünder

gore

Ein Mann, der vor ein paar Jahren versucht hat, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, hält Vorträge darüber, dass Kohlendioxid zur Erderwärmung beiträgt. Nun ja, das mag mancher für „aufrüttelnd, entlarvend, alarmierend“ halten – so hieß es jedenfalls in der Vorankündigung. Ich fand den Kinofilm „Eine unbequeme Wahrheit“ eher ermüdend. Vor lauter Aufrütteln, Entlarven und Alarmieren hat Al Gore am Schluss leider auch nur wenige Minuten Zeit, um sich mit der Frage zu beschäftigen: „Was können wir dagegen tun?“ – Verwenden Sie Energiesparlampen, heißt es dann mal wieder. Für die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences genügte das immerhin, um den Film zum besten Dokumentarfilm des vergangenen Jahres zu wählen. Und die Pointe: In seinem Haus in Nashville verbraucht Al Gore Medienberichten zufolge fast 200.000 kWh elektrische Energie im Jahr. Zum Vergleich: in der EU liegt der durchschnittliche Strombedarf eines Haushalts bei etwa 4000 kWh. Bitte verschonen Sie uns zukünftig mit Energiesparlampen-Apellen, Herr Gore.

Friede den Hütten – Kampf den Plasmodien

Anopheles bei der Blutmahlzeit

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin sterben jährlich 1,5 bis 2,7 Millionen Menschen an Malaria. Damit rangiert die Krankheit als Nummer Eins unter den weltweit häufigsten Todesursachen – deutlich vor Bluthochdruck, religiösem Fanatismus und George W. Bush. Jetzt haben Wissenschaftler ein Molekül isoliert, das den Malaria-Erreger bereits im ersten Infektionsstadium bekämpft. Leider ist es noch nicht klar, ob aus dem Molekül ein Medikament hergestellt werden kann.

Nichts als die Wahrheit

„Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht“. Mit diesem Slogan macht die Bild-Zeitung derzeit Reklame auf Plakatwänden. Na gut, ich beteilige mich an der Aktion mit der folgenden unbequemen Wahrheit: „Die Auflage der Bild-Zeitung geht kontinuierlich nach unten – da helfen auch die teuersten Werbekampagnen nichts.“

 

Bild-Auflage

Manchmal tut es richtig gut, die Wahrheit zu sagen.