Zeichen der Zeit

Ein Piktogramm ist ein einzelnes Symbol bzw. Ikon, das eine Information durch vereinfachte grafische Darstellung vermittelt. So weit so gut. Solange das so aussieht, ist es ja noch ziemlich einfach:

doggie

In Worten ausgedrückt, bedeutet das Bild natürlich: „Bitte keine Hunde mit abgetrenntem Kopf oder rechteckiger Schnauze mitbringen.“ Was aber will die Bayerische Schlösserverwaltung den Besuchern des Königshaus am Schachen mit diesem Piktogramm vermitteln:

Picasso

Vielleicht „Bitte keine Picasso-Gemälde mitbringen“? Soll das eventuell ein Rucksack, ein Tintenfisch, eine historische Kamera oder ein tragbarer Kindersitz sein? Den Versuch, Information durch vereinfachte grafische Darstellung zu vermitteln, ist in diesem Fall wohl gescheitert.

Mensch & Natur

Ob der Mensch selbst zur Natur gehört oder nicht, ist bereits nicht mehr gesellschaftlicher Konsens. Wikipedia

Na ich weiß nicht, sind wir dann Aliens? Sind wir nicht aus dem selben Brei rausgekommen wie der Rest, der sich hier auf der Erde tummelt?

Quasi über Nacht verschwindet der Homo sapiens – und mit ihm Autoabgase, Fluorkohlenwasserstoffe, rauchende Schlote und Schnellstraßen. Weisman, Dozent für Journalismus an der Universität von Arizona, hat auf der Basis ökologischer Studien sowie Gesprächen mit Wissenschaftern und Technikern eine Zukunft ohne den Menschen simuliert. Was wäre, wenn der Mensch verschwände?

Dann doch lieber so:

Spencer Tunicks Performance auf dem Aletschgletscher und zum spielen.

Nudeln machen glücklich

235Die Anhänger des „Intelligent Designs“ halten es für ausgeschlossen, dass Pflanzen, Tiere und Menschen im Laufe der Evolution durch Zufall entstanden sind und postulieren, dass ein „intelligenter Designer“ ein bisschen mitgeholfen hat. Dafür haben sie zwar keine Beweise – trotzdem wollen mehrere US-Bundesstaaten ihre Biologie-Lehrpläne ändern, so dass nicht nur die Evolutionstheorie, sondern auch Schöpfungslehre und Intelligentes Design berücksichtigt werden. Auch wenn das nicht wirklich lustig ist, nimmt man es am besten mit Humor wie der 25-jährige Physiker Bobby Henderson: er fordert, dass seine Theorie, nach der das Universum von einem fliegenden Spaghettimonster geschaffen wurde, ebenfalls in den Lehrplan aufgenommen wird.

Treffer. Versenkt.

Im April 1995 besetzten Greenpeace-Aktivisten die Ölplattform Brent Spar im Atlantik, um deren Versenkung zu verhindern. Die Aktion führte in der Folgezeit dazu, dass der Mineralölkonzern Shell in Deutschland von allen boykottiert wurde, die ökologisch richtig handeln wollten. Dabei war Brent Spar nur zu 50% in Shell-Besitz, die andere Hälfte gehörte Esso. Das hatte Greenpeace in der Kampagne nicht erwähnt. Greenpeace brachte außerdem Informationen in Umlauf, nach denen sich auf der Plattform 5000 Tonnen giftiges Rohöl befinden, die zu einer gewaltigen ökologischen Katastrophe führen könnten. Dabei waren es weniger als 200 Tonnen. Nach einem langen Medienkrieg beschloss Shell am 20. Juni 1995, die Plattform an Land zu entsorgen. Ein Sieg für Greenpeace, aber nicht für die Wahrheit. Wahrscheinlich zu Recht schrieb Jens Bergmann 2001 in brandeins: Das kollektive Lebensgefühl der Greenpeacer sei „die Gewissheit, unbedingt im Recht zu sein und recht zu handeln und eigentlich von jeder Legitimationspflicht entbunden zu sein“.

Verhätschelter Planet

Alter Witz: „Treffen sich zwei Planeten, fragt der eine: Na, wie geht´s? – Sagt der andere: Beschissen, ich hab Homo sapiens.“ Was wir daraus lernen: nichts überschätzt der Mensch so gerne und so schrankenlos wie sich selbst. Deswegen wird ja auch gleich ein Riesentheater gemacht, wenn die Temperaturen in der Atmosphäre sich um ein paar Grad verändern. Um bei unserem Planetenwitz zu bleiben, andere Planeten haben kein Homo sapiens und trotzdem geht es ihnen noch viel schlechter als der Erde. So verliert ein kürzlich entdeckter Planet, der um die Sonne HD 209458 kreist, ca 10.000 Tonnen Materie pro Tag. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass er allmählich verdunstet.